BA-X (Januar 2021): Arbeitskräftenachfrage gibt im Zuge des erneuten Lockdowns leicht nach
BA-Stellenindex für Deutschland im Januar 2021
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, sinkt von Dezember auf Januar um einen Punkt auf einen Stand von 98 Punkten.
In Folge der im November in Kraft getretenen erneuten und im Dezember noch einmal verschärften wirtschaftlichen Einschränkungen ist der Personalbedarf in vielen Bereichen zurückgegangen. Deshalb wurden im Januar, wie im Vormonat, weniger Stellen zur Besetzung gemeldet als sonst üblich. Außerdem wechseln in der momentan wirtschaftlich angespannten Lage Beschäftigte seltener ihren Arbeitsplatz.
Diese niedrigere Fluktuation trägt dazu bei, dass weniger Stellen zu besetzen sind. Im Vergleich zum Vorjahr liegt der BA-X weiterhin deutlich im Minus (-19 Punkte).
Der Bestand an gemeldeten Stellen fällt im Januar 2021 außer im Öffentlichen Dienst und im Baugewerbe in allen Branchen kleiner aus als im Januar des letzten Jahres. Gut ein Viertel des Rückgangs geht auf die Zeitarbeit zurück. Erheblich weniger Personalbedarf als vor einem Jahr verzeichnen auch besonders vom Lockdown betroffene Branchen, wie das Gastgewerbe und der Handel und Sonstige Wirtschaftliche Dienstleistungen, zu denen z.B. Reisebüros zählen.
Auch das Verarbeitende Gewerbe liegt merklich im Minus. Im Vergleich zum Dezember 2020 sind weiterhin gemeldete Stellen aus dem Gastgewerbe rückläufig. Daneben gehen u.a. der Stellenbestand bei Verkehr und Logistik sowie Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen zurück.
Insgesamt sind 12 Prozent des Bestands an gemeldeten Stellen dem Gesundheits- und Sozialwesen und 11 Prozent dem Handel zuzuordnen. 9 Prozent der Vakanzen wurden von Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe gemeldet. Von den Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen oder der Baubranche stammten jeweils rund 8 Prozent. 28 Prozent der gemeldeten Stellen gehen auf Zeitarbeitsunternehmen zurück.
Das BA-X-Konzept
Der BA-X ist der monatlich für Bund und ausgewählte Länder veröffentlichte Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA). Er ist der aktuellste Stellenindex in Deutschland und beruht auf den bei der BA gemeldeten Stellenangeboten. Der saison- und kalenderbereinigte Indikator bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt unabhängig von jahreszeitlichen Einflüssen ab und spiegelt die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland wider.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen. Als Abbild der Arbeitskräftenachfrage fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Laufzeit der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen bildet der BA-X sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten ab.
Für die Berechnung des BA-X werden der Stellenbestand und der Stellenzugang zunächst saisonbereinigt bzw. saison- und kalenderbereinigt. Auf Basis dieser Daten wird der arithmetische Mittelwert berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2015), der auf 100 normiert wurde, ermittelt. Durch die Saison- bzw. Kalenderbereinigung kann es insbesondere am aktuellen Rand zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.
HINWEIS:
Mit dem Berichtsmonat Januar 2020 wurde eine Revision des BA-X umgesetzt. Unter anderem wurde das Referenzjahr der Indizierung von 2004 auf 2015 aktualisiert und die Datengrundlage des BA-X an die Statistik der gemeldeten Stellen angepasst. Dadurch ergab sich eine Stauchung und eine Niveauabsenkung um rund 100 Punkte nach unten. Der typische Verlauf des BA-X (für Deutschland) ist jedoch weiterhin erkennbar. Bewertungen, die auf Basis des BA-X über die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage getroffen wurden, bleiben damit unverändert.