IAB-Arbeitsmarktbarometer 2/21: Arbeitsmarkt hält dem Lockdown weiter stand
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Februar gegenüber dem Vormonat um 0,7 Punkte auf 100,9 Punkte gestiegen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt damit verhalten günstige Aussichten für die Arbeitsmarktentwicklung im Frühjahr.
»Der Arbeitsmarkt hält dem zweiten Lockdown weiter stand«, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs »Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen«. Die Entlassungszahlen hielten sich weiterhin in Grenzen. Mit Blick auf mögliche Lockerungen und die voranschreitenden Impfungen seien die Arbeitsagenturen in ihren Einschätzungen zur Arbeitsmarktentwicklung wieder optimistischer geworden. Nach Ende des Befragungszeitraums bis Mitte des Monats hatte sich allerdings der Verlauf bei den Infektionen wieder leicht verschlechtert. »Über der wirtschaftlichen Entwicklung schwebt noch immer das Risiko einer steigenden Infektionsdynamik«, gibt Weber zu bedenken.
Besonders die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers legte im Februar zu. Nach einem Plus von 1,2 Punkten gegenüber dem Vormonat liegt sie mit 100,3 Punkten erstmals seit Beginn der Corona-Krise nicht mehr im negativen Bereich. Damit werden keine Beschäftigungsrückgänge erwartet. Die Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers zur Vorhersage der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit stieg im Februar leicht um 0,1 Punkte auf 101,5 Punkte.
Hintergrund
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit dem November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten »Arbeitslosigkeit« und »Beschäftigung« bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).