IAB-Prognose 2021: Arbeitsmarkt auf dem Weg aus der Krise
IAB: Arbeitslosigkeit reduziert sich im Jahresdurchschnitt um 110.000 Personen
Die Arbeitslosigkeit wird 2021 im Jahresdurchschnitt um 110.000 Personen zurückgehen. Auch die Erwerbstätigkeit erholt sich im Jahresverlauf spürbar, sinkt im Jahresdurchschnitt aber um 80.000 Personen. Dies geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für das Jahr 2021 hervor. Im Jahresdurchschnitt erwartet das IAB rund 1,6 Millionen Kurzarbeitende.
»Die Arbeitsmarktentwicklung zeigt sich im zweiten Lockdown sehr robust und verbessert sich im Zuge der wirtschaftlichen Erholung«, so die Forscherinnen und Forscher des IAB. Das IAB geht nach einem Rückgang in den ersten Monaten von einem deutlichen Wirtschaftswachstum von 3,4 Prozent im Jahresverlauf aus. Dennoch werden die durch den wirtschaftlichen Schock ausgelösten Verschlechterungen auf dem Arbeitsmarkt auch bis Ende des Jahres noch nicht vollständig wieder aufgeholt sein. »Für eine Erholung des Arbeitsmarktes ist es notwendig, dass sich sowohl die Suchaktivität als auch die niedrige Neueinstellungsdynamik wieder erhöhen«, betont Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs »Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen«.
Die Branchen entwickeln sich, auch durch den fortwährenden Lockdown unterschiedlich. Für 2021 erwarten die Forscherinnen und Forscher einen Rückgang um durchschnittlich 30.000 Stellen im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Aber auch im Produzierenden Gewerbe fallen 90.000 Beschäftigte weg. Trotz des Stellenabbaus im zweiten Quartal 2020 erholte sich das Baugewerbe danach recht zügig und die Beschäftigung nahm wieder zu. Daher gehen die Forscherinnen und Forscher für 2021 von einer moderat steigenden Beschäftigung in Höhe von 30.000 Personen aus. Beschäftigungszuwächse verzeichnen insbesondere auch der Bereich öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit mit einem Plus von 190.000 Personen, sowie der Bereich Information und Kommunikation mit 40.000 zusätzlichen Beschäftigten.
Die Covid-19-Pandemie schlägt sich auch in der Entwicklung der Erwerbsformen nieder. Für den Jahresschnitt 2021 wird ein Plus von 260.000 Personen auf 33.8 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte prognostiziert. »Am schlechtesten ist die Entwicklung bei Minijobbern und Selbständigen – also gerade den Gruppen, die nicht durch Kurzarbeit abgesichert sind,« erklärt Weber. Für 2021 erwartet das IAB im Schnitt einen Rückgang um 150.000 auf 3.8 Millionen Selbstständige, was dem tiefsten Stand seit Mitte der 1990er Jahre entspricht. Bei den ausschließlich in einem Minijob Beschäftigten rechnen die Forscherinnen und Forscher 2021 trotz voraussichtlicher Erholung im Sommer mit einem Rückgang um 200.000 auf etwa 4.6 Millionen Personen.
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