Rückgang neuer Ausbildungsverträge in 2020 um 9,4 Prozent

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)

Corona-Krise hat deutlichen Einfluss auf den Ausbildungsmarkt 

Im Jahr 2020 haben rund 465.200 Personen in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes waren das 9,4 % weniger neue Ausbildungsverträge als 2019. Dieses Ergebnis zeigt damit einen deutlichen Effekt der Corona-Krise auf den Ausbildungsmarkt. Zwar sind die Ausbildungszahlen seit Jahren tendenziell rückläufig. Der aktuelle Einbruch ist in seiner Höhe aber bislang einzigartig.

Bei den Frauen ging die Zahl der Neuverträge in der dualen Ausbildung um 19.100 (-10,2 %) auf 168.300 zurück, bei den Männern sank die Zahl um 29.000 (-8,9 %) auf 297 000 Neuabschlüsse. Damit wurden 2020 gut ein Drittel (36,2 %) aller neuen Verträge von Frauen und knapp zwei Drittel (63,8 %) von Männern abgeschlossen.


Rückgang betrifft alle Bundesländer

Im Ländervergleich fallen deutliche Unterschiede auf. Zwar sind in allen Bundesländern insgesamt rückläufige Zahlen zu beobachten, die prozentuale Höhe des Rückgangs unterscheidet sich zum Teil aber erheblich. Während in Hamburg (-13,5 %) und im Saarland (-12,4 %) die Zahlen am stärksten abnahmen, fiel der prozentuale Rückgang in Brandenburg (-2,8 %) und Sachsen (-4,8 %) am geringsten aus.


Industrie und Handel verzeichnen stärksten Rückgang

Einen leichten Zuwachs um 500 Verträge (+3,6 %) gab es im Jahr 2020 nur in der Landwirtschaft. In allen übrigen Ausbildungsbereichen sank die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge, so zum Beispiel im Bereich Industrie und Handel um 35.900 (-11,9 %) und im Handwerk um 9.100 (-6,6 %). Gerade im Handel sind viele der besonders durch die Corona-Krise betroffenen Berufsgruppen angesiedelt.


Ende 2020: Insgesamt knapp 1,3 Millionen Personen in einer dualen Berufsausbildung

Insgesamt befanden sich am 31. Dezember 2020 nach vorläufigen Ergebnissen rund 1,289 Millionen Personen in einer dualen Berufsausbildung. Im Vergleich zu 2019 (1,329 Millionen) ist die Zahl der Auszubildenden damit ebenfalls rückläufig. Bei der Berechnung der Gesamtzahl werden alle Auszubildenden unabhängig vom Ausbildungsbeginn berücksichtigt. Daher zeigt sich hier der Corona-Effekt nur in abgeschwächter Form.

 

Neue Ausbildungsverträge 2020

 

  VERWEISE  
  •  ...

 

Stagnation auf dem Ausbildungsmarkt
Nachfrage nach dualer Berufsausbildung steigt – Zahl der Ausbildungsplatzangebote und neuen Verträge sinkt Der Ausbildungsmarkt in Deutschland zeigt im Jahr 2024 eine Stagnation: Bundesweit wurden 486.700 neue duale Ausbildungsverträge...
DJI-Studie: Junge Menschen in Deutschland mehrheitlich zufrieden
Überwiegende Lebenszufriedenheit trotz großer Herausforderungen Die Mehrheit der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland ist mit ihrem Leben zufrieden, so die aktuelle Studie »AID:A 2023 Blitzlichter« des Deutschen...
Ausbildungsmarktbilanz 2023/24 geprägt von Fachkräftemangel und Passungsproblemen
BA: Lücke zwischen Bewerber- und Stellenmeldungen ist kleiner geworden Im Berufsberatungsjahr 2023/24 gab es erneut mehr gemeldete Ausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber. Dies bestätigte die Bundesagentur für Arbeit (BA) bei der...

.