BA-X (April 2021): Gemeldete Kräftenachfrage zeigt sich merklich belebt
BA-Stellenindex für Deutschland im April 2021
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein saisonbereinigter Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, steigt von März auf April um 2 Punkte auf 104 Punkte.
Nach der verhaltenen Entwicklung durch die seit November 2020 geltenden Eindämmungsmaßnahmen zeigt sich die Kräftenachfrage in Deutschland damit den zweiten Monat in Folge merklich belebt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat, in dem erstmals die Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt sichtbar geworden sind, liegt der BA-X 10 Punkte im Plus. Gegenüber dem März 2020, also dem letzten Berichtsmonat vor den Corona-Auswirkungen, besteht aktuell noch ein Rückstand von 9 Punk-ten.
Im Vergleich zum Vormonat ist in nahezu allen Branchen ein Stellenplus zu vermelden. Die Belebung der Kräftenachfrage im Vergleich zum Vorjahresmonat resultiert jedoch vor allem aus der positiven Entwicklung des Baugewerbes, des Verarbeitenden Gewerbes und der Informations- und Kommunikationsbranche. Aber auch in der Versorgungswirtschaft, im Gesundheitswesen, bei Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen und im Öffentlichen Dienst ist der gemeldete Stellenbestand höher als im April 2020.
Dagegen unterschreitet der Kräftebedarf weiterhin deutlich den Stand des Vorjahres in den Wirtschaftszweigen, die vom Lockdown besonders betroffen sind, wie das Gastgewerbe oder personenbezogene und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen. Auch Verkehr und Logistik sowie Banken und Versicherungen haben deutlich weniger Personalbedarf angezeigt.
Insgesamt sind 11 Prozent des Bestands an gemeldeten Stellen dem Gesundheits- und Sozialwesen zuzurechnen. Jeweils 10 Prozent sind dem Handel und dem Verarbeitenden Gewerbe zuzuordnen. Von Qualifizierten Unternehmensdienstleistern oder der Baubranche stammten jeweils rund 8 Prozent. 28 Prozent der gemeldeten Arbeitsstellen gehen auf Zeitarbeitsunternehmen zurück.
Das BA-X-Konzept
Der BA-X ist der monatlich für Bund und ausgewählte Länder veröffentlichte Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA). Er ist der aktuellste Stellenindex in Deutschland und beruht auf den bei der BA gemeldeten Stellenangeboten. Der saison- und kalenderbereinigte Indikator bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt unabhängig von jahreszeitlichen Einflüssen ab und spiegelt die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen wider.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen. Als Abbild der Arbeitskräftenachfrage fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Laufzeit der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen bildet der BA-X sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten ab.
Für die Berechnung des BA-X werden der Stellenbestand und der Stellenzugang zunächst saisonbereinigt bzw. saison- und kalenderbereinigt. Auf Basis dieser Daten wird der arithmetische Mittelwert berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2015), der auf 100 normiert wurde, ermittelt. Durch die Saison- bzw. Kalenderbereinigung kann es insbesondere am aktuellen Rand zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.
HINWEIS:
Mit dem Berichtsmonat Januar 2020 wurde eine Revision des BA-X umgesetzt. Unter anderem wurde das Referenzjahr der Indizierung von 2004 auf 2015 aktualisiert und die Datengrundlage des BA-X an die Statistik der gemeldeten Stellen angepasst. Dadurch ergab sich eine Stauchung und eine Niveauabsenkung um rund 100 Punkte nach unten. Der typische Verlauf des BA-X (für Deutschland) ist jedoch weiterhin erkennbar. Bewertungen, die auf Basis des BA-X über die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage getroffen wurden, bleiben damit unverändert.