BA-X (Juni 2021): Der Stellenindex erreicht Vorkrisenniveau
BA-Stellenindex für Deutschland im Juni 2021
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein saisonbereinigter Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, steigt von Mai auf Juni um 5 Punkte auf 114 Punkte.
Damit setzt die Arbeitskräftenachfrage nach der verhaltenen Entwicklung während der Wintermonate ihren Erholungskurs fort. Im Vergleich zum Vorjahresmonat, in dem sich die Nachfrage auf dem Tiefpunkt seit Beginn der Corona-Krise befand, liegt der BA-X 23 Punkte im Plus. Der BA-X erreicht erstmals auch wieder den Wert vom März 2020, also dem letzten Berichtsmonat, bevor die Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt sichtbar wurden.
Im Vergleich zum Vormonat ist in fast allen Branchen ein Stellenplus zu vermelden. Die Belebung der Kräftenachfrage im Vergleich zum Vormonat resultiert zu einem großen Teil aus der positiven Entwicklung des Gastgewerbes und des Handels aufgrund der sukzessiven Öffnungen im Mai.
Im Vergleich zum Juni 2020 lag der gemeldete Stellenbestand im Verarbeitenden Gewerbe, im Gastgewerbe, bei Information und Kommunikation im Juni 2021 deutlich höher. Aber auch bei Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen, im Handel, bei Verkehr und Logistik sowie bei der Arbeitnehmerüberlassung war ein spürbares Plus zu verzeichnen. Lediglich der Öffentliche Dienst hat in diesem Juni etwas weniger Personalbedarf gemeldet als ein Jahr zuvor.
Insgesamt sind jeweils 11 Prozent des Bestands an gemeldeten Stellen dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie dem Handel zuzurechnen. 10 Prozent sind dem Verarbeitenden Gewerbe zuzuordnen. Von Qualifizierten Unternehmensdienstleistern oder der Baubranche stammten jeweils rund 8 Prozent. 28 Prozent der gemeldeten Arbeitsstellen gehen auf Zeitarbeitsunternehmen zurück.
Das BA-X-Konzept
Der BA-X ist der monatlich für Bund und ausgewählte Länder veröffentlichte Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA). Er ist der aktuellste Stellenindex in Deutschland und beruht auf den bei der BA gemeldeten Stellenangeboten. Der saison- und kalenderbereinigte Indikator bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt unabhängig von jahreszeitlichen Einflüssen ab und spiegelt die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen wider.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen. Als Abbild der Arbeitskräftenachfrage fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Laufzeit der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen bildet der BA-X sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten ab.
Für die Berechnung des BA-X werden der Stellenbestand und der Stellenzugang zunächst saisonbereinigt bzw. saison- und kalenderbereinigt. Auf Basis dieser Daten wird der arithmetische Mittelwert berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2015), der auf 100 normiert wurde, ermittelt. Durch die Saison- bzw. Kalenderbereinigung kann es insbesondere am aktuellen Rand zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.
HINWEIS:
Mit dem Berichtsmonat Januar 2020 wurde eine Revision des BA-X umgesetzt. Unter anderem wurde das Referenzjahr der Indizierung von 2004 auf 2015 aktualisiert und die Datengrundlage des BA-X an die Statistik der gemeldeten Stellen angepasst. Dadurch ergab sich eine Stauchung und eine Niveauabsenkung um rund 100 Punkte nach unten. Der typische Verlauf des BA-X (für Deutschland) ist jedoch weiterhin erkennbar. Bewertungen, die auf Basis des BA-X über die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage getroffen wurden, bleiben damit unverändert.