Informationsarbeit menschengerecht gestalten

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Arbeit lern- und gesundheitsförderlich durch innovative Technologien unterstützen 

Auch die Arbeit mit digitalen Arbeitsmitteln und künstlicher Intelligenz ist lern- und gesundheitsförderlich sowie leistungsförderlich zu gestalten, mahnt Seniorprofessor Dr. Winfried Hacker in einer aktuellen baua-Publikation.

Der 87jährige Nestor der Arbeits- und Kognitionspsychologie erläutert kompakt, jedoch wissenschaftlich präzise, worauf bei der Digitalisierung geistiger Arbeit zu achten ist. Häufig würden die Eigenschaften der menschlichen Informationsaufnahme und -verarbeitung nachrangig berücksichtigt, wenn geistige Arbeit durch Technologien unterstützt wird. Im baua: Fokus "Informationstransfer und -verarbeitung in der digitalisierten Arbeit menschgerecht gestalten", den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlicht hat, zeigt er Wege zur erfolgreichen Umsetzung auf.

Digitale Arbeitsmittel können von Routinen bei der Informationsverarbeitung entlasten und mehr Zeit für Problemlösungen schaffen. Zugleich lassen sie einen Informationsaustausch zu, der eine Zusammenarbeit ermöglicht, die räumlich getrennt und zeitlich versetzt erfolgen kann. Bleibt der Faktor Mensch unberücksichtigt, kann es zu Fehlbelastungen oder Fehlern kommen, beispielsweise weil Beschäftigte lediglich monotone Resttätigkeiten ausüben müssen oder Informationen fehlinterpretiert werden. Entsprechend besteht die Forderung nach menschengerechter Gestaltung auch bei digitalen Arbeitsmitteln.

Der Fokus schärft noch einmal den Begriff der Informationen, die wissenschaftlich gesehen Sachverhalte sind, die unter anderem Unsicherheit verringern oder beseitigen. Über die Problematik der Informationsüberflutung beziehungsweise des Zeit- und Leistungsdrucks geht Hacker auf die Gestaltung handlungsregulierender Informationen ein, die entsprechende Ziele, Bedingungen und Maßnahmen enthalten müssen. Hacker weist auf die Notwendigkeit der Vermeidung von Störungen und Unterbrechungen bei der Arbeit mit vernetzten digitalen Arbeitsmitteln hin, sowohl hinsichtlich der Technik als auch der Arbeitsorganisation.

Anschließend geht er auf die Grenzen des digitalen Transfers von implizitem oder "schweigendem" Wissen sowie von Sinneseindrücken ein. Zudem gibt er Hinweise, was bei veränderter Zusammenarbeit durch digitale Arbeitsmittel beachtet werden sollte. Abschließend weist Hacker auf die Möglichkeiten der leistungs-, lern- und gesundheitsförderlichen Gestaltung von digitalen Arbeitsmitteln hin. Er kritisiert, dass zu häufig erst alles Digitalisierbare digitalisiert wird, um die Systeme im Nachgang an den Menschen anzupassen. Vielmehr seien immer zuerst die Arbeitstätigkeiten zu projektieren.

 

 

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