BA-X (11/2021): Kräftenachfrage setzt den Aufwärtstrend fort
BA-Stellenindex für Deutschland im November 2021
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein saisonbereinigter Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, steigt von Oktober auf November um 2 Punkte auf 128 Punkte.
Damit setzt die Arbeitskräftenachfrage den Aufwärtstrend fort. Die Dynamik ist dabei schwächer als im Frühsommer, als sie von Aufholeffekten geprägt war.
Im Vergleich zum November 2020 liegt der Stellenindex 30 Punkte im Plus. Der BA-X übertrifft auch um 14 Punkte den Wert vom März 2020, also dem letzten Berichtsmonat, bevor die Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen auf dem Arbeitsmarkt sichtbar wurden.
Im Vergleich zum November 2020, als die Wirtschaft bereits vom zweiten Lockdown betroffen war, ist die Kräftenachfrage fast überall im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Lediglich der krisensichere Öffentliche Dienst verzeichnete im November 2021 ein nur einstelliges Plus beim gemeldeten Personalbedarf. Am kräftigsten nahm der gemeldete Stellenbestand im Gastgewerbe (vom 2. Lockdown neben den Sonstigen Dienstleistungen besonders beeinträchtigt) und im Verarbeitenden Gewerbe zu. Auch gegenüber dem noch nicht von der Coronakrise betroffenen November 2019 gibt es in diesen Branchen ein deutliches Plus. Bei den Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen, bei Information und Kommunikation, Verkehr und Logistik, im Handel sowie in Land- und Forstwirtschaft stieg die Kräftenachfrage zum November 2020 um etwa die Hälfte. In diesen Wirtschaftszweigen zeigt sich ebenfalls ein Zuwachs im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019.
Insgesamt sind 12 Prozent des Bestands an gemeldeten Stellen dem Handel zuzurechnen. 11 Prozent sind dem Verarbeitenden Gewerbe sowie 10 Prozent dem Gesundheits- und Sozialwesen zuzuordnen. Von Qualifizierten Unternehmensdienstleistern stammten 9 und von der Baubranche 7 Prozent. 26 Prozent der gemeldeten Arbeitsstellen gehen auf Zeitarbeitsunternehmen zurück.
Das BA-X-Konzept
Der BA-X ist der monatlich für Bund und ausgewählte Länder veröffentlichte Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA). Er ist der aktuellste Stellenindex in Deutschland und beruht auf den bei der BA gemeldeten Stellenangeboten. Der saison- und kalenderbereinigte Indikator bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt unabhängig von jahreszeitlichen Einflüssen ab und spiegelt die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen wider.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen. Als Abbild der Arbeitskräftenachfrage fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Laufzeit der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen bildet der BA-X sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten ab.
Für die Berechnung des BA-X werden der Stellenbestand und der Stellenzugang zunächst saisonbereinigt bzw. saison- und kalenderbereinigt. Auf Basis dieser Daten wird der arithmetische Mittelwert berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2015), der auf 100 normiert wurde, ermittelt. Durch die Saison- bzw. Kalenderbereinigung kann es insbesondere am aktuellen Rand zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.
HINWEIS:
Mit dem Berichtsmonat Januar 2020 wurde eine Revision des BA-X umgesetzt. Unter anderem wurde das Referenzjahr der Indizierung von 2004 auf 2015 aktualisiert und die Datengrundlage des BA-X an die Statistik der gemeldeten Stellen angepasst. Dadurch ergab sich eine Stauchung und eine Niveauabsenkung um rund 100 Punkte nach unten. Der typische Verlauf des BA-X (für Deutschland) ist jedoch weiterhin erkennbar. Bewertungen, die auf Basis des BA-X über die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage getroffen wurden, bleiben damit unverändert.