IAB-Arbeitsmarktbarometer 1/22: Wieder leichter Anstieg

Logo IAB Nürnberg

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Januar zum ersten Mal seit August 2021 wieder leicht gestiegen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) liegt bei 102,3 Punkten und damit im positiven Bereich.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer fängt sich und steigt um 0,6 Punkte auf insgesamt 102,3 Punkte. »Omikron wächst sich zur bislang höchsten Corona-Welle aus, aber der Arbeitsmarkt könnte ohne große Schrammen durchkommen«, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs »Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen«. Ein Grund für die etwas besseren Erwartungen sei die Hoffnung darauf, dass trotz vieler Infektionen zusätzliche Eindämmungsmaßnahmen nicht notwendig sein werden. Dabei gebe es aber Unwägbarkeiten.

Beide Komponenten des Barometers legen leicht zu. Die Komponente des Frühindikators für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ist gegenüber Dezember um 0,5 Punkte auf 99,7 Punkte gestiegen und nähert sich wieder der mittleren Marke von 100 Punkten. Damit wird sich in den nächsten Monaten saisonbereinigt bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit wenig ändern.

Die Beschäftigungskomponente liegt im Januar bei 104,8 Punkten und damit um 0,6 Punkte höher als im Dezember und deutet in 2022 auf weiter steigende Beschäftigung hin. »Im Herbst war die Wirtschaft durch die Delta-Welle und Lieferengpässe belastet. Die Engpässe könnten sich aber langsam entschärfen«, so Weber.

  

Arbeitsmarktbarometer 01-2022

Arbeitsmarktbarometer 01-2022


Hintergrund
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten »Arbeitslosigkeit« und »Beschäftigung« bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

 

 

Ähnliche Themen in dieser Kategorie

09.04.2025

Ohne Abschluss keine Chance: Jugend auf dem Arbeitsmarkt Eine aktuelle IAB-Studie zeigt, dass mehr als drei Viertel der arbeitslosen Jugendlichen in Deutschland keinen Berufsabschluss haben. Trotz eines Rückgangs der Jugendarbeitslosigkeit seit 2010 ist der Anteil dieser …

07.04.2025

Wirtschaftsflaute belastet Arbeitsmärkte: Regionale Unterschiede deutlich Die anhaltend schwache wirtschaftliche Entwicklung zeigt zunehmend negative Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte in Deutschland. Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und …

02.04.2025

Stabilität am Arbeitsmarkt trotz wirtschaftlicher Eintrübung Deutschland befindet sich seit Ende 2022 in einer Rezession, doch die Unternehmen zeigen bemerkenswerte Stabilität in der Beschäftigungspolitik. Laut einer aktuellen Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und …

28.03.2025

BA: »Verhalten einsetzende Frühjahrsbelebung«  »Im März beginnt am Arbeitsmarkt die so genannte Frühjahrsbelebung. Auch in diesem Jahr wird sie allerdings von der wirtschaftlichen Flaute spürbar ausgebremst«, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit …

.
Oft gelesen...