Jugendberufsagenturen: Ausbau schreitet voran

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Servicestelle Berufsjugendagenturen

Servicestelle im BIBB veröffentlicht Daten zu rechtskreisübergreifenden Kooperationsbündnissen am Übergang Schule – Beruf

Die Zahl an Jugendberufsagenturen nimmt bundesweit zu: Insgesamt 353 Mal haben sich Agentur für Arbeit, Jobcenter und Jugendamt zu einem Kooperations­bündnis zusammengeschlossen, um gemeinsam junge Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf zu unterstützen.

Das ist das Ergebnis einer quantitativen Online-Erhebung, die die im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) angesiedelte Servicestelle Jugendberufsagenturen durchgeführt hat. Mit der Erhebung ist der bundesweite Bestand an Jugendberufsagenturen in allen Kreisen und kreisfreien Städten systematisch erfasst worden.

Wo Jugendberufsagenturen bisher eingerichtet wurden und wie diese organisiert sind, war Ziel der Erhebung. Die Daten zeigen, die Ausgestaltung von Jugendberufs­agenturen ist vielfältig. Einen Überblick über die bestehenden Kooperationsbünd­nisse stellt die Servicestelle Jugendberufsagenturen in Form einer interaktiven Deutschlandkarte zur Verfügung und aktualisiert diese fortlaufend. Eine Suchfunktion ermöglicht es, nach unterschiedlichen Kriterien, wie Standort, Gründungsjahr oder Anzahl der Anlaufstellen, zu filtern und gezielt Jugendberufsagenturen auszuwählen. Auf diese Weise wird eine Vernetzung untereinander vereinfacht sowie die Kontaktaufnahme für weitere lokale Akteure mit Jugendberufsagenturen ermöglicht.

Angesichts der aktuellen Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt betont BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser die Notwendigkeit gemeinsamen Handelns: »Wir müssen Jugendliche darin unterstützen, berufliche Handlungskompetenzen zu erwerben und dabei die jeweilige Lebenssituation und Bedarfe berücksichtigen. Dies erfordert gebündelte und vernetzte Aktivitäten der Organisationen vor Ort und eine rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit, um für die Einzelnen die bestmög­liche Unterstützung zu gewährleisten.«

Bei Jugendberufsagenturen handelt es sich nicht um neu geschaffene, rechtlich eigenständige Institutionen, sondern um eine institutionenübergreifende und multiprofessionelle Zusammenarbeit mit dem Ziel, Angebote zu bündeln und junge Menschen bedarfsgerecht am Übergang von der Schule in den Beruf zu begleiten. Erste Jugendberufsagenturen wurden bereits in den Jahren 2007 und 2008 gegründet. Seit 2010 hat die Bundesagentur für Arbeit im Modellprojekt »Arbeitsbündnisse Jugend und Beruf« Kooperationen gefördert. Im Jahr 2013 fanden Jugendberufsagenturen erstmals Eingang in den Koalitionsvertrag der damaligen Bundesregierung. Die Daten bestätigen: der flächendeckende Ausbau ist in den letzten 15 Jahren vorangeschritten. In rund 87 Prozent der bundesweit 400 Kreise und kreisfreien Städte wurde bis zum Sommer 2021 mindestens eine Jugendberufsagentur gegründet, weitere sind in Planung. Die nun erhobenen Daten leisten einen Beitrag, Jugendberufsagenturen im Austausch miteinander zu unterstützen und dadurch Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen.

Hintergrund
Die Servicestelle Jugendberufsagenturen ist eine Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und angesiedelt im Bundesinstitut für Berufsbildung. Sie informiert, unterstützt und berät rund um das Thema rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit am Übergang Schule – Beruf. Dabei agiert die Servicestelle in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit, den kommunalen Spitzenverbänden, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie den Ländern.

 

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