IAB-Arbeitsmarktbarometer 2/22: Kräftiger Anstieg
Arbeitslosigkeit sinkt deutlich, Beschäftigung steigt weiter
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Februar kräftig gestiegen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) liegt bei 104,4 Punkten und damit deutlich im positiven Bereich. Der Zeitraum der dem Barometer zugrundeliegenden Befragung endete Mitte Februar, daher sind mögliche Auswirkungen des russischen Angriffs auf die Ukraine noch nicht abgebildet.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer verbessert sich im Februar um 1,8 Punkte. Beide Komponenten des Barometers legen zu. Die Komponente des Frühindikators für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ist gegenüber Januar um beachtliche 2,9 Punkte auf 102,9 Punkte gestiegen. Nach den starken Rückgängen seit Sommer 2021 ist dies der zweite Anstieg in Folge. »Die vor dem russischen Angriff auf die Ukraine befragten Arbeitsagenturen erwarteten, dass die Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten deutlich sinken wird«, so Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs »Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen«.
Die Beschäftigungskomponente steigt leicht auf hohem Niveau. Sie liegt im Februar bei 105,8 Punkten und damit um 0,7 Punkte höher als im Januar. »Mit der Perspektive auf eine wirtschaftliche Erholung nach der Delta- und Omikron-Welle verbesserte sich auch die Einschätzung der Aussichten für den Arbeitsmarkt«, erläutert Weber.
Hintergrund
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten »Arbeitslosigkeit« und »Beschäftigung« bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).