Eurobarometer: EU-Vorgehen im Ukraine-Krieg findet Zustimmung
Wie bewerten Europas Bürger*innen die Reaktion der EU auf den Krieg in der Ukraine?
Eine gestern in allen EU-Mitgliedstaaten veröffentlichte Eurobarometer-Blitzumfrage zeigt einen großen Konsens unter den EU-Bürgerinnen und -Bürgern bezüglich der EU-Haltung angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine.
Nach Auffassung eines Großteils der Bevölkerung hat die EU seit Beginn des Krieges Solidarität gezeigt (79 %) und geschlossen (63 %) und schnell reagiert (58 %).
Die Befragten sprechen sich weitgehend für eine uneingeschränkte Unterstützung der Ukraine und ihrer Bevölkerung aus. Mehr als neun von zehn Befragten (93 %) befürworten insbesondere die Bereitstellung humanitärer Hilfe für vom Krieg betroffene Menschen. 88 % der Menschen in Europa unterstützen den Gedanken, Menschen, die vor dem Krieg fliehen, in der EU willkommen zu heißen. 80 % befürworten die finanzielle Unterstützung für die Ukraine. 66 % finden, dass die Ukraine der EU beitreten sollte, wenn sie bereit dafür ist, 71 % nehmen die Ukraine als Teil der europäischen Familie wahr, und 89 % fühlen mit den Ukrainerinnen und Ukrainern.
Ebenso finden die Sanktionen, die nach dem Angriff auf die Ukraine gegen Russland verhängt wurden, großen Anklang. Die überwiegende Mehrheit der EU-Bevölkerung (80 %) ist für Wirtschaftssanktionen gegen Russland. 79 % der Befragten billigen Sanktionen gegen russische Oligarchen, um der politischen Elite Russlands, die für die Invasion verantwortlich ist, spürbare wirtschaftliche und politische Kosten aufzuerlegen.
Zwei Drittel der Menschen in Europa (67 %) begrüßen, dass die EU den Erwerb und die Lieferung militärischer Ausrüstung an die Ukraine finanziert. Darüber hinaus sind 75 % der Meinung, der Ukraine-Krieg habe gezeigt, dass wir eine stärkere militärische Zusammenarbeit innerhalb der EU brauchen.
Breite Unterstützung finden auch die EU-Maßnahmen im Energiebereich, die zur Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland führen sollen. Es herrscht ein breiter Konsens über die Befüllung von Gasspeichern in der EU, um keine Engpässe im nächsten Winter zu riskieren (86 %), über EU-Maßnahmen für mehr Energieeffizienz im Gebäude-, Verkehr- und Gütersektor (85 %) und darüber, dass der Ukraine-Krieg Investitionen in erneuerbare Energien besonders dringend macht (84 %). 90 % der Befragten sind für EU-Maßnahmen zur Begrenzung der Auswirkungen steigender Energiepreise auf Haushalte und Unternehmen. Nach Auffassung von 86 % der Befragten haben die steigenden Energiepreise erhebliche Auswirkungen auf ihre Kaufkraft.
Hintergrund
Diese Blitz-Eurobarometer-Umfrage wurde vom 13. bis 20. April 2022 in den 27 Mitgliedstaaten durchgeführt. 26.066 EU Bürgerinnen und Bürger wurden online befragt.
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