Corona dämpft weiterhin Ausbildungsmarkt
Die Corona-Pandemie beeinflusst auch im zweiten Jahr in Folge das Ausbildungsgeschehen
Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist 2021 nach einem deutlichen Rückgang im Vorjahr nur leicht um 1,2 Prozent auf 473.100 gestiegen. Das ist ein Ergebnis des Berufsbildungsberichts 2022, den die Bundesregierung als Unterrichtung vorgelegt hat.
Die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge blieb damit noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau (-9,9 Prozent im Vergleich zu 2019), heißt es im Bericht. Die Zahl der Ausbildungsanfänger*innen habe sich entsprechend ebenfalls nur leicht erhöht, schreibt die Bundesregierung: Sie sei im Bereich der dualen Ausbildung um 1,3 Prozent auf insgesamt 677.500 gestiegen. Rückgänge zeigten dagegen unter anderem die schulischen Ausbildungsgänge in Berufen des Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesens.
Das Ausbildungsangebot ist laut Bericht im Vorjahresvergleich um 1,7 Prozent auf 536.200 Ausbildungsstellen gewachsen. Die Nachfrage nach Stellen blieb nahezu unverändert: Sie stieg um 0,2 Prozent. Insgesamt 497.700 Personen suchten einen Ausbildungsplatz. Sowohl Angebot als auch Nachfragen lagen unter dem Niveau vor der Pandemie.
Herausforderungen sieht die Bundesregierung weiterhin bei der Zusammenführung von Angebot und Nachfrage: Ende September 2021 standen den 63.200 unbesetzten Ausbildungsstellen (+5,4 Prozent) noch 24.600 gänzlich unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Das waren allerdings 16,1 Prozent beziehungsweise 4.700 Personen weniger als 2020.
Im Berichtsjahr 2020 ist dem Berufsbildungsbericht zufolge die Zahl der ausbildenden Betriebe um 1,4 Prozent auf 419.700 gesunken. Am stärksten seien die Rückgänge bei den Kleinstbetrieben ausgefallen, schreibt die Bundesregierung. Die Ausbildungsquote sei allerdings mit 19,4 Prozent im Vorjahresvergleich fast gleich geblieben (2019: 19,6 Prozent).