BA-X (10/2022): Gemeldeter Arbeitskräftebedarf lässt weiter spürbar nach
BA-Stellenindex für Deutschland im Oktober 2022
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein saisonbereinigter Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, sinkt von September auf Oktober 2022 um 3 auf 128 Punkte.
Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten lässt der Personalbedarf damit weiter spürbar nach. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenindex nur noch einen Punkt im Plus.
Von September auf Oktober 2022 verzeichnet der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen lediglich in den Qualifizierten Dienstleistungen noch einen geringfügigen Zuwachs. Im Vergleich zum Oktober 2021 ist jedoch die gemeldete Arbeitskräftenachfrage in den meisten Branchen höher mit Ausnahme des Gastgewerbes, der Zeitarbeit, der Sonstigen Wirtschaftlichen Dienstleistungen, des Baugewerbes und der Landund Forstwirtschaft. Einen deutlichen Anstieg gab es im Vorjahresvergleich bei den Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen, bei Banken, Finanzen und Versicherungen sowie im Öffentlichen Dienst.
Insgesamt sind im Oktober 2022 jeweils 12 Prozent des Bestands an gemeldeten Stellen dem Verarbeitenden Gewerbe sowie den Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen zuzurechnen und 11 Prozent dem Handel. 10 Prozent kommen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen und 7 Prozent sind der Baubranche zuzuordnen. 23 Prozent der gemeldeten Arbeitsstellen gehen auf Zeitarbeitsunternehmen zurück.
Das BA-X-Konzept
Der BA-X ist der monatlich für Bund und ausgewählte Länder veröffentlichte Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA). Er ist der aktuellste Stellenindex in Deutschland und beruht auf den bei der BA gemeldeten Stellenangeboten. Der saison- und kalenderbereinigte Indikator bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt unabhängig von jahreszeitlichen Einflüssen ab und spiegelt die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen wider.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen. Als Abbild der Arbeitskräftenachfrage fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Laufzeit der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen bildet der BA-X sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten ab.
Für die Berechnung des BA-X werden der Stellenbestand und der Stellenzugang zunächst saisonbereinigt bzw. saison- und kalenderbereinigt. Auf Basis dieser Daten wird der arithmetische Mittelwert berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2015), der auf 100 normiert wurde, ermittelt. Durch die Saison- bzw. Kalenderbereinigung kann es insbesondere am aktuellen Rand zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.
HINWEIS:
Mit dem Berichtsmonat September 2020 wurde eine Revision des BA-X umgesetzt. Unter anderem wurde das Referenzjahr der Indizierung von 2004 auf 2015 aktualisiert und die Datengrundlage des BA-X an die Statistik der gemeldeten Stellen angepasst. Dadurch ergab sich eine Stauchung und eine Niveauabsenkung um rund 100 Punkte nach unten. Der typische Verlauf des BA-X (für Deutschland) ist jedoch weiterhin erkennbar. Bewertungen, die auf Basis des BA-X über die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage getroffen wurden, bleiben damit unverändert.