Berufswechsel zu Beginn der Covid-19-Pandemie

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Nur geringe Auswirkungen auf Erwerbsverläufe

Berufswechsel gingen während der Covid-19-Pandemie 2020 häufiger als 2019 mit vorübergehender Arbeits­losigkeit sowie mit Einbußen bei der Qualität der Beschäftigung einher.

Dies zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die am 27. März 2023 veröffentlicht wurde.

Berufswechselnde aus der Gastronomie waren besonders häufig betroffen

Der Anteil der Berufswechselnden, die im ersten Monat nach Beendigung ihres ursprünglichen Beschäftigungsverhältnisses arbeitslos waren, lag im Pandemiejahr 2020 bei 13 Prozent. Das sind fast 4 Prozentpunkte mehr als bei Berufswechselnden des Vorjahres.

Bei Berufswechselnden aus dem Gastgewerbe betrug der Anteil im Jahr 2020 knapp 14 Prozent. Im Vorjahr lag er mit 8,4 Prozent deutlich niedriger. Außerdem zog sich ein erheblicher Teil der Beschäftigten aus dem Arbeitsmarkt zurück.

Direkt nach einem Berufswechsel verdienten Beschäftigte im Pande­miejahr häufiger weniger als vor dem Berufswechsel verglichen mit Perso­nen nach einem entsprechenden Wechsel im Jahr 2019. Die niedri­geren Löhne sind teilweise darauf zurückzuführen, dass Berufswech­selnde in der Pandemie häufiger in Minijobs oder in Teilzeit arbeiteten.

Zum Ende des Jahres 2020 konnten die Berufswechselnden die Einbußen im Lohn und in der Beschäftigungsform wieder aufholen. Nur bei Wechselnden aus der Gastronomie war das nicht vollständig der Fall. Häufiger verbessert als im Vorjahr haben sich die Löhne der Personen, die zum Ende des Jahres wieder zurück in die Gastgewerbeberufe wechselten.

»Dies könnte auf Rekrutierungsprobleme der Branche zurückgehen, in deren Folge attraktivere Beschäftigungsbedingungen angeboten werden«, erklärt Luisa Braunschweig, Mitarbeiterin in der Nachwuchsforschungsgruppe »Berufe und Erwerbsverläufe« im IAB.

Insgesamt wechselten im Jahr 2020 rund 1,6 Prozent der im März Beschäftigten ihren Beruf. Im Jahr 2019 waren es dagegen rund 2,1 Prozent. »Dieser Rückgang dürfte unter anderem daran liegen, dass angesichts der unsicheren Arbeitsmarktsituation Pläne für freiwillige Berufswechsel aufgeschoben wurden«, so Mara Buhmann, Mitarbeiterin in der Nachwuchsforschungsgruppe »Berufe und Erwerbsverläufe« im IAB.

Hintergrund
Die Studie basiert auf Daten der Integrierten Erwerbsbiografien (IEB). Für das Jahr 2020 wurden rund 106.800 Berufswechselnde betrachtet, deren Beschäftigungsverhältnis zwischen März und Juni 2020 endete. Diese Kohorte wurde mit einer entsprechenden Gruppe von rund 138.300 Berufswechselnden aus dem Jahr 2019 verglichen.


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