Bundesregierung beschließt Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
BMBF 260

Neues Verfahren ebnet Weg für Anerkennung informell erworbener Berufskompetenzen

Gestern hat das Bundeskabinett den Gesetzentwurf für ein Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG) als Teil der Exzellenzinitiative Berufliche Bildung beschlossen.

Damit wird für Menschen ohne formalen Berufsabschluss erstmals ein Anspruch auf Feststellung und Bescheinigung ihrer beruflichen Fertigkeiten am Maßstab eines dualen Ausbildungsberufes geschaffen. Zudem werden Digitalisierung und Entbürokratisierung in der beruflichen Bildung vorangebracht.

In der jüngsten Initiative zur Weiterentwicklung der beruflichen Bildung in Deutschland steht ein neues Verfahren im Mittelpunkt, das darauf abzielt, die berufliche Handlungsfähigkeit von Individuen ohne formale Qualifikationen formell zu bestätigen. Diese Maßnahme adressiert Personen, die zwar keine offiziellen Berufsabschlüsse vorweisen können, aber dennoch eine signifikante Erfahrung – mindestens anderthalb Mal so viel wie die regulär vorgesehene Ausbildungszeit – in einem bestimmten Berufsfeld gesammelt haben.

Direkter Zugang zum Fortbildungsbereich wird möglich

Der Kern dieses Ansatzes liegt in der Anerkennung der realen Berufsbiografien und der in der Praxis erworbenen Fähigkeiten. Individuen, deren berufliche Kompetenzen als vollständig äquivalent zu den Anforderungen eines anerkannten Ausbildungsberufes bewertet werden, erhalten somit direkten Zugang zu weiterführenden Qualifizierungen, wie beispielsweise dem Bachelor Professional, und können ihre Eignung als Ausbilder unter Beweis stellen.

Dieses Verfahren erweitert nicht nur die Möglichkeiten für Personen ohne formale Abschlüsse, sondern fördert auch die Inklusion im Bereich der beruflichen Bildung. Besonders hervorzuheben ist, dass berufliche Fähigkeiten, die von Menschen mit Behinderungen in spezialisierten Einrichtungen erworben wurden, durch dieses Verfahren eine offizielle Anerkennung finden können. Somit werden nicht nur individuelle Karrierechancen verbessert, sondern auch ein Beitrag zum Fachkräftemangel geleistet und ein gesamtgesellschaftlicher Nutzen gestiftet.

Parallel dazu werden mit der Digitalisierung und der Reduzierung bürokratischer Hürden weitere Schritte unternommen, um die Attraktivität der dualen Ausbildung zu steigern. Die Vereinfachung administrativer Prozesse, wie zum Beispiel durch die Einführung digitaler Ausbildungsverträge und den Ausbau digital gestützter Ausbildungsformate, soll Unternehmen und Kammern einen effizienteren und papierlosen Ablauf ermöglichen und damit die berufliche Bildung insgesamt modernisieren und zugänglicher machen.


Jedes zweite Unternehmen bietet KI-Weiterbildung an - Engagement aber noch begrenzt
Hoher Weiterbildungsbedarf, aber geringe Umsetzung Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigen, dass viele Unternehmen in Deutschland den Weiterbildungsbedarf ihrer Mitarbeiter im Bereich Künstliche Intelligenz (...
BA-Etat 2025: Milliardenbudget für Weiterbildung und moderne IT-Lösungen
Bundesagentur für Arbeit setzt auf Weiterbildung und Digitalisierung Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat den Haushalt für das Jahr 2025 beschlossen und plant trotz konjunktureller Belastungen umfangreiche Investitionen in die Fachkräftesicherung...
Hamburg startet Qualifizierungsprogramm »Bildungsfachkräfte« für Menschen mit Beeinträchtigungen
Neues Inklusionsprojekt an der HAW Hamburg: Bildungsfachkräfte für ein inklusiveres Hochschulumfeld Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) startet zum Wintersemester 2024/25 ein innovatives Qualifizierungsprogramm für Menschen...

 

 

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

.