KfW-Digitalisierungsbericht: Schub aus Coronajahren hält weiterhin an
Fortschreitende Digitalisierung im Mittelstand
Laut dem neuesten KfW-Digitalisierungsbericht setzt sich der Digitalisierungstrend unter deutschen mittelständischen Unternehmen fort.
Besonders auffällig ist der Anstieg abgeschlossener Digitalisierungsprojekte in der Periode von 2020 bis 2022, wo der Anteil auf 33% gestiegen ist, verglichen mit 31% in der Vorperiode. Dies entspricht einem Zuwachs um fast 100.000 Unternehmen auf insgesamt 1,2 Millionen. Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen bleiben die Ausgaben für Digitalisierung mit 29,3 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf einem hohen Niveau.
Kleine Mittelständler treiben Digitalisierung voran
Eine bemerkenswerte Entwicklung zeigt sich bei den kleinen Mittelständlern mit weniger als fünf Beschäftigten, deren Digitalisierungsbeteiligung von 27% im Zeitraum 2019-2021 auf zuletzt 29% angestiegen ist. Mit 3,2 Millionen Unternehmen stellen sie 79% des gesamten Mittelstands dar und haben einen signifikanten Einfluss auf die gesamte Digitalisierungsquote.
Allerdings nimmt der Anteil der Unternehmen mit Digitalisierungsvorhaben mit steigender Unternehmensgröße zu: Bei großen Mittelständlern mit 50 und mehr Beschäftigten liegt der Anteil bei 62%, was mehr als doppelt so hoch ist wie bei kleineren Unternehmen.
Branchenspezifische Unterschiede und Schwerpunkte
Im Branchenvergleich zeichnen sich deutliche Unterschiede ab. Besonders das forschungs- und entwicklungsintensive Verarbeitende Gewerbe sticht mit 54% Beteiligung an Digitalisierungsvorhaben hervor, gefolgt von wissensbasierten Dienstleistern mit 37%.
Das Baugewerbe liegt mit 23% am unteren Ende der Skala. Der Fokus der Digitalisierungsvorhaben liegt überwiegend auf der Digitalisierung des Kunden- und Zuliefererkontakts, was 55% aller Projekte ausmacht. Weniger Beachtung finden die Einführung neuer digitaler Marketing- und Vertriebskonzepte sowie digitaler Produkte und Dienstleistungen.
Konzentration auf große Unternehmen
Obwohl große Unternehmen nur 2% des mittelständischen Sektors ausmachen, entfällt der größte Teil der Digitalisierungsausgaben auf sie, nämlich 40% oder 11,5 Milliarden Euro. Im Zeitverlauf hat sich diese Konzentration der Ausgaben sogar noch verstärkt, was die anhaltende Herausforderung für kleinere Unternehmen unterstreicht, Digitalisierungsvorhaben zu finanzieren und umzusetzen.
Zusammenfassend spiegelt der KfW-Digitalisierungsbericht eine positive Entwicklung hinsichtlich der Digitalisierungsbemühungen mittelständischer Unternehmen in Deutschland wider, zeigt aber auch die Notwendigkeit auf, kleinere Unternehmen stärker in diese Transformation einzubeziehen.
VERWEISE
- KfW-Digitalisierungsbericht Mittelstand 2023 – Digitalisierungsaktivitäten trotzen der Konjunktur ...
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