Positive Job-Aussichten für Studierende in Deutschland

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)
 Studierende

Obwohl sich die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft in einer herausfordernden Lage befinden, schätzen Studierende ihre Aussichten auf dem Arbeitsmarkt aktuell so positiv ein wie seit Langem nicht.

Über die Hälfte (54 Prozent) der Hochschülerinnen und Hochschüler ist überzeugt, nach dem Abschluss einen adäquaten Job zu finden, der ihren Erwartungen und Qualifikationen entspricht. Weitere 40 Prozent beurteilen ihre Chancen als »eher ja«. Damit sind insgesamt 94 Prozent der Studierenden optimistisch hinsichtlich ihrer Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Im Vergleich dazu gaben in der Befragung von 2022 lediglich 88 Prozent der Studierenden an, dass sie gute Jobchancen erwarten.

Diese Daten wurden im Rahmen einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY erhoben, bei der über 2.000 Studierende befragt wurden.

Verbesserte Jobaussichten

39 Prozent der Befragten gaben an, dass sich die Aussichten, zügig einen passenden Job zu finden, im letzten Jahr verbessert haben. Nur 15 Prozent sind gegenteiliger Meinung.

Die optimistischste Einstellung ist bei Studierenden der Wirtschaftswissenschaften (65 Prozent), Medizin (62 Prozent) und Informatik (56 Prozent) zu beobachten. Insgesamt überwiegt in allen Fachbereichen eine positive Einschätzung.

Persönliche Zufriedenheit sinkt

Trotz der optimistischen Jobaussichten bewerten Studierende ihre aktuelle Lebenssituation negativer als vor der Corona-Pandemie. Lediglich 20 Prozent der Befragten gaben an, sehr zufrieden zu sein, während dies im Jahr 2018 noch 34 Prozent waren.

Der Anteil derjenigen, die sich eher bis sehr unzufrieden äußerten, liegt derzeit bei 21 Prozent, während es im Jahr 2018 noch 12 Prozent waren.

Einfluss der Pandemie und anderer Krisen

Jan-Rainer Hinz von EY führte aus, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie und anderer Krisen die Lebensqualität der Studierenden beeinflussen. Er betonte jedoch, dass der optimistische Blick auf die eigenen Jobchancen auch auf den Fachkräftemangel und das Vertrauen der aktuellen Generation in ihre Fähigkeiten zurückzuführen sei.

Relevanz wirtschaftlicher Themen

Die wirtschaftliche Entwicklung und die gerechte Verteilung von Wohlstand haben für Studierende an Bedeutung gewonnen. Auch dies zeigt die Studie, in der 80 Prozent der Befragten die Wohlstandsverteilung und 79 Prozent die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland als wichtig erachten.

Themen wie die Corona-Pandemie und die Gesundheit sind dagegen weniger wichtig geworden. Nur noch 58 Prozent betrachten sie als wichtig, verglichen mit 86 Prozent im Jahr 2020. Umwelt- und Klimaschutz bleiben mit 81 Prozent weiterhin bedeutend, jedoch etwas weniger als in den vergangenen Jahren.

Erwartetes Einstiegsgehalt

Das durchschnittlich erwartete Einstiegsgehalt liegt bei 43.700 Euro, was lediglich 100 Euro mehr als im Jahr 2022, jedoch 5.800 Euro mehr als im Jahr 2018 entspricht. Studentinnen erwarten im Schnitt 41.600 Euro, während ihre männlichen Kommilitonen mit 4.300 Euro mehr rechnen.

Ambivalente Arbeitsmarktbedingungen

Nathalie Mielke von EY betont, dass der Arbeitsmarkt derzeit ambivalent ist. Unternehmen suchen nach Fachkräften, während große Arbeitgeber Personal abbauen. Neue Technologien und Transformationsprozesse beeinflussen die Anforderungen an Qualifikationen.

Entscheidende Faktoren bei der Arbeitgeberwahl

Für angehende Berufseinsteiger ist Jobsicherheit bei der Arbeitgeberwahl entscheidend: 42 Prozent halten sie für wichtig. Noch wichtiger sind Gehalt und Gehaltssteigerungen (47 Prozent).

Des Weiteren werden flexible Arbeitszeiten (39 Prozent) und die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf (38 Prozent) als wichtige Kriterien genannt. Hierbei ist zu beobachten, dass Studentinnen einen höheren Stellenwert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben legen als ihre männlichen Kommilitonen (31 Prozent gegenüber 24 Prozent).


  VERWEISE  

  •  ...

Studienabbrüche im Lehramt – Ein Risiko für die Bildungspolitik
Kurzrezension eines Aufsatzes von Sebastian Franz im Blog »SCHULE Lernen | Bildung im 21. Jahrhundert« der Bertelsmann Stiftung. Sebastian Franz ist Bildungsforscher an der Universität Bamberg. Warum Lehramtsstudierende ihr Studium vorzeitig...
GEM-Report: Frauen gründen für eine bessere Zukunft
Frauen möchten mit ihren Unternehmen die Welt verändern Die aktuelle Analyse des Global Entrepreneurship Monitor (GEM) verdeutlicht, dass deutsche Gründerinnen zunehmend ein hohes Maß an gesellschaftlicher Verantwortung übernehmen. Rund 50...
Karriereplanung für Postdocs: Neues Mentoring-Programm am LIfBi gestartet
Mentoring-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) hat ein Mentoring-Programm ins Leben gerufen, das sich speziell an Postdocs des Instituts richtet. Als Mentor*innen stehen die...

 

 

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

.