Homeoffice bleibt in Deutschland beliebt: Nutzung jedoch rückläufig
Gliederung
Homeoffice in Deutschland: Aktuelle Trends und Entwicklungen
Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, hat sich in Deutschland auch nach der Pandemie etabliert, wird jedoch seltener genutzt als zu Pandemiezeiten.
Nach einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes belief sich der Anteil der Erwerbstätigen, die gelegentlich von zu Hause aus arbeiteten, im Jahr 2023 auf rund 23,5 %. Dies bedeutet einen leichten Rückgang gegenüber den Jahren 2022 (24,0 %) und 2021 (24,9 %).
Die Pflicht zur Telearbeit endete im März 2022, dennoch ist ein deutlicher Unterschied zum Niveau vor der Corona-Pandemie erkennbar: Im Jahr 2019 nutzten lediglich 12,8 % der Erwerbstätigen diese Arbeitsform.
Rückgang der Homeoffice-Tage
Der Rückgang der Homeoffice-Tage ist ein Indiz für die nachlassende Akzeptanz dieser Arbeitsform. Im Jahr 2023 arbeitete ein Anteil von 44 % der Nutzer des Homeoffice genauso oft oder häufiger im Büro wie zu Hause.
Im Jahr 2022 betrug dieser Anteil 39 %, während im Pandemiejahr 2021 lediglich 31 % seltener zu Hause arbeiteten. Gleichzeitig arbeiteten im Jahr 2023 lediglich 26 % der Erwerbstätigen vollständig von zu Hause aus, gegenüber 31 % im Jahr 2022 und 40 % im Jahr 2021.
Größere Unternehmen bevorzugen das Homeoffice
Im Jahr 2023 betrug der Anteil der Beschäftigten in kleinen Unternehmen (bis 49 Beschäftigte), die von zu Hause aus arbeiteten, 13,1 %. In mittleren Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) belief sich der Anteil auf 22,9 %, während in Großunternehmen (250 und mehr Beschäftigte) 33,8 % der Beschäftigten von zu Hause aus arbeiteten.
Der Anteil der Arbeitnehmer, die von zu Hause aus arbeiten, ist mit 22,0 % etwas niedriger als der Anteil der Erwerbstätigen insgesamt.
Homeoffice nach Altersgruppen
Die Auswertung der Daten nach Altersgruppen zeigt, dass Homeoffice insbesondere von jüngeren Altersgruppen genutzt wird. Im Jahr 2023 wies die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen mit 26,4 % den höchsten Anteil an Homeoffice unter den abhängig Beschäftigten auf, gefolgt von der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen mit 26,2 %.
Als mögliche Gründe hierfür können die Vereinbarkeit von Beruf und Familie angeführt werden. Die geringste Nutzung von Homeoffice wurde bei den 15- bis 24-Jährigen (12,3 %) sowie bei den mindestens 65-Jährigen (13,1 %) festgestellt.
Branchen mit hoher und niedriger Nutzung von Homeoffice
Die Nutzung von Homeoffice ist in unterschiedlichen Branchen unterschiedlich stark ausgeprägt. Im Jahr 2023 arbeitete nahezu drei Viertel (74,7 %) der abhängig Beschäftigten in den IT-Dienstleistungen zumindest gelegentlich von zu Hause aus.
In der öffentlichen Verwaltung und in der Unternehmensberatung lag die Quote bei 72,5 %, im Versicherungsgewerbe bei 68,6 %. Demgegenüber war die Nutzung von Homeoffice im Gesundheitswesen (6,4 %) und im Einzelhandel (8,3 %) nur marginal verbreitet. Auch im Bau- und Ausbaugewerbe war der Anteil mit 8,4 % sehr gering.
Deutschland im europäischen Vergleich
Im europäischen Vergleich zeigt sich, dass Deutschland im Jahr 2023 mit einem Anteil von Homeoffice leicht über dem EU-Durchschnitt lag. Im europäischen Durchschnitt arbeiteten 2023 22,4 % aller Erwerbstätigen ab 15 Jahren zumindest gelegentlich von zu Hause aus.
Die höchsten Anteile an Heimarbeitern verzeichneten die Niederlande (52,0 %), Schweden (45,8 %) und Finnland (42,0 %). Die geringsten Anteile an Heimarbeitern wiesen Bulgarien (2,9 %), Rumänien (3,3 %) und Griechenland (7,4 %) auf.
Methodische Hinweise
Die Daten zum Anteil der Erwerbstätigen in Deutschland, die 2023 von zu Hause aus arbeiteten, basieren auf den Erstergebnissen des Mikrozensus. Der Anteil umfasst jeweils die Erwerbstätigen, die angaben, zum Zeitpunkt der Befragung in den vergangenen 4 Wochen mindestens einmal oder häufiger von zu Hause aus gearbeitet zu haben. Hierzu gehören beispielsweise auch Lehrerinnen und Lehrer, die zu Hause Unterrichtsstunden vorbereiten oder Klassenarbeiten korrigieren. Beim Homeoffice-Anteil der abhängig Erwerbstätigen in Deutschland sowie bei der Betrachtung nach unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen (WZ 2008) sind die Auszubildenden nicht eingeflossen.
Für den EU-Vergleich wurden alle Erwerbstätigen ab 15 Jahren zusammengefasst, die manchmal oder gewöhnlich von zu Hause aus arbeiteten. Daher kann es vereinzelt zu geringfügigen Abweichungen der aufsummierten Anteile durch Rundungen kommen.
VERWEISE
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