Erreichbar für den Job: Nur ein Drittel schaltet im Sommerurlaub komplett ab
Berufliche Erreichbarkeit im Urlaub: Mehrheit der Berufstätigen bleibt in Kontakt
Auch im Sommerurlaub erreichbar zu sein, ist für viele Berufstätige zur Normalität geworden.
Laut einer aktuellen Umfrage sind zwei Drittel (66 Prozent) der Berufstätigen, die in diesem Jahr einen Sommerurlaub geplant haben, auch während dieser Zeit beruflich erreichbar.
Vor allem die älteren Generationen, insbesondere die 50- bis 64-Jährigen, sind im Urlaub häufig für berufliche Anfragen erreichbar (73 Prozent). Bei den jüngeren Erwerbstätigen zwischen 16 und 29 Jahren sind es 51 Prozent.
Arbeitsfreier Urlaub für ein Drittel der Erwerbstätigen
Demgegenüber steht ein knappes Drittel (31 Prozent) der Berufstätigen, die in den Sommerferien komplett abschalten wollen. Diese Gruppe plant, keinerlei dienstlichen Anforderungen nachzukommen, um die freie Zeit wirklich zur Erholung nutzen zu können.
Erwartungen von Vorgesetzten und Kollegen als Hauptmotiv
Die Hauptgründe für die ständige Erreichbarkeit im Urlaub sind meist tatsächliche oder vermutete Erwartungen anderer. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) der Befragten gibt an, dass ihre Vorgesetzten dies von ihnen erwarten.
Auch Kolleginnen und Kollegen (51 Prozent) sowie Kundinnen und Kunden (46 Prozent) sehen sich häufig in der Pflicht, erreichbar zu sein. Ein Viertel (25 Prozent) nennt Geschäftspartner als Grund, während 13 Prozent glauben, dass ihre Kolleginnen und Kollegen ihre Erreichbarkeit erwarten. Nur eine Minderheit (15 Prozent) möchte aus eigenem Antrieb im Urlaub erreichbar sein.
Häufige Unterbrechungen durch Anrufe und SMS
Erreichbarkeit äußert sich vor allem durch Anrufe und Kurznachrichten. Rund zwei Drittel (65 Prozent) der Berufstätigen geben an, telefonisch oder per SMS oder WhatsApp erreichbar zu sein. 29 Prozent lesen oder beantworten berufliche E-Mails, knapp ein Viertel (23 Prozent) ist per Videoanruf über Facetime oder Zoom erreichbar und 11 Prozent nutzen Kollaborationstools wie Microsoft Teams oder Slack.
Erholungsbedürfnis trotz Homeoffice und mobiler Arbeit
In Zeiten von Homeoffice und mobilem Arbeiten verschwimmen die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben immer mehr, warnt Dr. Bernhard Rohleder von Bitkom.
Er betont, wie wichtig es ist, Auszeiten auch tatsächlich zur Regeneration zu nutzen. Der Urlaub sollte nur in dringenden Notfällen unterbrochen werden. Arbeitgeber stehen in der Verantwortung, rechtzeitig Vertretungslösungen zu organisieren und klare Regelungen zur Erreichbarkeit während der Abwesenheit zu treffen.
Hinweis zur Methodik
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt, darunter 357 Berufstätige, die einen Sommerurlaub geplant haben. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 18 bis KW 21 2024 statt. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: »Sind Sie im Sommerurlaub in diesem Jahr beruflich erreichbar?« und »Warum sind Sie im Urlaub erreichbar?«