IAB-Arbeitsmarktbarometer 7/24: Mühsam aufwärts
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt im Juli zum zweiten Mal in Folge.
Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) liegt nach einem Plus von 0,3 Punkten im Vergleich zum Vormonat bei 100,4 Punkten und befindet sich damit wieder im leicht positiven Bereich.
Das European Labour Market Barometer festigt sich im Juli und liegt ebenfalls bei 100,4 Punkten.
»Der Arbeitsmarktausblick tritt seit einem Jahr weitgehend auf der Stelle. Konjunkturelle Impulse wären wichtig«, sagt Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs »Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen« am IAB.
Die Komponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers zur Vorhersage der Beschäftigung hat sich im Juli leicht verbessert. Sie steigt im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 102,5 Punkte.
Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit legt mit einem Anstieg von 0,5 Punkten etwas deutlicher zu und liegt bei 98,3 Punkten. Die Aussichten bleiben aber weiterhin pessimistisch.
»Die Arbeitslosigkeit könnte etwas langsamer steigen, aber für eine Trendwende reicht es im Moment nicht«, so Weber.
Das European Labour Market Barometer steigt im Juli im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 100,4 Punkte. Es festigt sich damit im positiven Bereich. Es wird erwartet, dass die Beschäftigung moderat positiv bleibt, aber die Arbeitslosigkeit noch leicht steigt.
»Die europäischen Arbeitsmarktservices sind wieder ein wenig optimistischer geworden«, berichtet Weber.
Hintergrund
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.
Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Tschechien und Zypern.
Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labor Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten »Arbeitslosigkeit« und »Beschäftigung« bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).