Europa reguliert KI: Das sollten Sie wissen

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
AI Act der EU (KI Gesetz)

Rückblick auf das Inkrafttreten der KI-Gesetzgebung in der EU

Am 1. August 2024 ist in der Europäischen Union das weltweit erste umfassende Gesetz zur Künstlichen Intelligenz (AI Act) in Kraft getreten.

Ziel der Verordnung ist es, Vertrauen in die KI-Technologie zu schaffen und die Grundrechte der Menschen zu schützen. Die meisten Bestimmungen gelten ab dem 2. August 2026, einige treten jedoch schon früher in Kraft.

Aufbau des KI-Gesetzes: Ein risikobasierter Ansatz

Das KI-Gesetz folgt einem risikobasierten Ansatz, der KI-Systeme in verschiedene Kategorien einteilt:

Minimales Risiko

KI-Systeme mit minimalem Risiko, wie z.B. Empfehlungssysteme und Spamfilter, unterliegen keinen besonderen Regelungen. Unternehmen können jedoch freiwillige Verhaltensregeln einführen.

Spezifisches Risiko Transparenz

Systeme wie Chatbots müssen klar als Maschinen gekennzeichnet sein. Auch Deep Fakes und KI-generierte Inhalte müssen als solche erkennbar sein. Nutzerinnen und Nutzer müssen informiert werden, wenn biometrische Kategorisierungs- oder Emotionserkennungssysteme eingesetzt werden.

Hohes Risiko

Hochriskante KI-Systeme, z.B. zur Personalauswahl oder Kreditvergabe, müssen strenge Anforderungen erfüllen. Dazu gehören Risikominderung, Qualitätskontrolle, Protokollierung, Nutzerinformation und menschliche Aufsicht. Regulatorische Sandkästen fördern die Entwicklung konformer KI-Systeme.

Inakzeptables Risiko

KI-Systeme, die Grundrechte gefährden, sind verboten. Dazu gehören Anwendungen, die menschliches Verhalten manipulieren oder soziale Bewertungen vornehmen, sowie bestimmte biometrische Erkennungssysteme.

Durchsetzung und Beratungsgremien

Die Mitgliedstaaten müssen bis August 2025 nationale Behörden benennen, die die Einhaltung der Vorschriften überwachen. Ein neues KI-Büro der Europäischen Kommission wird die Umsetzung und Durchsetzung auf EU-Ebene koordinieren. Es wird von drei Beratungsgremien unterstützt, darunter der Europäische KI-Rat und ein wissenschaftliches Expertengremium.

Sanktionen und Übergangsregelungen

Unternehmen, die gegen die Regeln verstoßen, müssen mit hohen Geldstrafen rechnen. Um die Übergangszeit bis zur vollständigen Umsetzung zu überbrücken, hat die EU zudem den KI-Pakt ins Leben gerufen. Freiwillige Leitlinien und Verhaltenskodizes sollen die Unternehmen unterstützen.

Zusammenfassung

Das KI-Gesetz soll einen wichtigen Schritt hin zu einer vertrauenswürdigen und sicheren Nutzung von KI-Technologien in Europa darstellen. Es bietet einen klaren Rahmen für die Entwicklung und Nutzung von KI und stellt dabei den Schutz der Grundrechte in den Vordergrund.


Jedes zweite Unternehmen bietet KI-Weiterbildung an - Engagement aber noch begrenzt
Hoher Weiterbildungsbedarf, aber geringe Umsetzung Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigen, dass viele Unternehmen in Deutschland den Weiterbildungsbedarf ihrer Mitarbeiter im Bereich Künstliche Intelligenz (...
BA-Etat 2025: Milliardenbudget für Weiterbildung und moderne IT-Lösungen
Bundesagentur für Arbeit setzt auf Weiterbildung und Digitalisierung Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat den Haushalt für das Jahr 2025 beschlossen und plant trotz konjunktureller Belastungen umfangreiche Investitionen in die Fachkräftesicherung...
Rheinland-Pfalz: Weiterbildungspreis 2024 verliehen
Weiterbildungspreis 2024: Auszeichnung für herausragende Projekte in den Kategorien Demokratiebildung, Ehrenamt, Zielgruppenansprache, Zukunftsthemen und Netzwerkarbeit. Die gestrige Verleihung des Weiterbildungspreises 2024 in Mainz betonte die...

 

 

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

.