Bedeutung von Teilqualifizierungen für den Abbau von Qualifikationsdefiziten

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Berufliche Zukunft sichern: Erfolgsmodell Teilqualifizierung

Teilqualifizierungen haben sich als wirksames Instrument zum Abbau von Qualifikationsdefiziten bei Beschäftigten und Arbeitslosen etabliert. Das Instrument richtet sich vor allem an Geringqualifizierte, die über keinen Berufsabschluss verfügen oder deren Qualifikation am Arbeitsmarkt nicht mehr nachgefragt wird.

Die Maßnahme wird seit 2010 von der Bundesagentur für Arbeit (BA) gefördert und bietet den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, durch das Absolvieren mehrerer Module mittelfristig einen Berufsabschluss zu erlangen.

Struktur und Zielgruppe der Teilqualifizierungen

Teilqualifizierungen bestehen aus modularen Einheiten, die zusammen die Inhalte einer vollständigen Berufsausbildung abdecken. Sie werden gezielt für bestimmte Berufsfelder entwickelt und bieten damit eine flexible Alternative für Personen, die keine mehrjährige Umschulung absolvieren können oder wollen.

Die Module dauern in der Regel zwei bis sechs Monate und können nacheinander oder mit Unterbrechungen absolviert werden. Dadurch erhalten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, bereits nach Abschluss einzelner Module ihre Arbeitsmarktchancen zu verbessern.

Teilqualifizierungen werden über Bildungsgutscheine der BA gefördert. Während der Teilnahme erhalten Arbeitslose je nach Rechtskreis Arbeitslosengeld oder Bürgergeld, Unternehmen können für geförderte Beschäftigte einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt erhalten.

Zunehmende Bedeutung von Teilqualifizierungen

Teilqualifizierungen haben seit ihrer Einführung im Jahr 2010 an Bedeutung gewonnen. Während in den ersten Jahren nur zwischen 3.200 und 7.600 Personen pro Jahr eine solche Maßnahme begannen, stieg die Zahl der Teilnehmenden bis 2023 auf über 16.500.

Im Vergleich dazu stagnierte die Zahl der Eintritte in andere geförderte Weiterbildungen weitgehend, abgesehen von pandemiebedingten Rückgängen in den Jahren 2020 bis 2022.

Konzentration auf bestimmte Berufsfelder

Teilqualifizierungen werden nur in ausgewählten Berufsfeldern angeboten. Ein Großteil der Teilnehmenden konzentriert sich auf den Bereich »Führen von Fahrzeugen im Straßenverkehr«, insbesondere auf das Führen von Lastkraftwagen und Bussen. Dieser Bereich verzeichnet im Jahr 2023 rund 9.000 Teilnahmen, was 55 Prozent aller Förderungen entspricht.

Weitere Berufsfelder wie Objekt- und Personenschutz sowie Lagerwirtschaft und Logistik folgen mit deutlich geringeren Teilnehmerzahlen.

Unterschiede zu Umschulungen

Teilqualifizierungen und Umschulungen gehören beide zu den abschlussorientierten Weiterbildungen, unterscheiden sich aber hinsichtlich der Teilnehmenden.

Personen in Teilqualifizierungen haben häufiger eine ausländische Staatsangehörigkeit (46 Prozent gegenüber 30 Prozent bei Umschulungen) und sind überwiegend männlich (81 Prozent gegenüber 54 Prozent bei Umschulungen). Zudem sind sie häufiger gering qualifiziert (73 Prozent gegenüber 56 Prozent) und gehören seltener dem Rechtskreis des SGB III an.

Zusammenfassung

Teilqualifizierungen stellen insbesondere für Geringqualifizierte und Personen mit Migrationshintergrund eine wichtige Möglichkeit der beruflichen Qualifizierung dar. Ihre wachsende Bedeutung zeigt, dass sie eine attraktive Option für Personen darstellen, die sich in ihrer aktuellen Lebenssituation nicht auf längere Umschulungen einlassen können.

Durch die Fokussierung auf ausgewählte Berufsfelder und den modularen Aufbau bieten sie eine flexible und praxisnahe Lösung zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen.

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