Arbeitsvolumen übersteigt erstmals Niveau von 2019

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Deutschland: Erstmals mehr Arbeitsstunden als vor Corona. Teilzeitbeschäftigung und geringe Überstunden prägen die Entwicklung.

Im zweiten Quartal 2024 hat das Arbeitsvolumen in Deutschland erstmals den Höchststand von 2019 übertroffen. Insgesamt wurden 14,7 Milliarden Arbeitsstunden geleistet, das sind 0,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Vor allem die Zunahme der Teilzeitbeschäftigung trug zu diesem Anstieg bei. Die Teilzeitquote erreichte fast 40 Prozent, während die Zahl der Überstunden auf ein Rekordtief sank. Trotz des Beschäftigungsanstiegs hat sich das Wachstum verlangsamt. Die Arbeitsproduktivität pro Stunde sank leicht um 0,4 Prozent.

Steigendes Arbeitsvolumen, aber neue Herausforderungen

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weist darauf hin, dass sich trotz der positiven Entwicklung des Arbeitsvolumens die Qualität der Arbeitszeit verändert hat. Die Zunahme der Teilzeitbeschäftigung und der Rückgang der Überstunden deuten auf eine Verschiebung am Arbeitsmarkt hin.

Der wachsende Teilzeitanteil deutet auf eine Veränderung der Arbeitszeitpräferenzen hin, könnte sich aber langfristig negativ auf die Produktivität auswirken. Besonders auffällig ist, dass das durchschnittliche Stundenvolumen je Arbeitnehmer*in gesunken ist, was ebenfalls auf eine Zunahme der Teilzeit und eine geringere Nachfrage nach Überstunden hindeutet.

Produktivitätseffekte

Obwohl mehr Menschen beschäftigt sind, ist die Produktivität leicht gesunken. Dies ist laut IAB unter anderem auf die vermehrte Nutzung von Teilzeitmodellen und den Abbau von Überstunden zurückzuführen.

Die Erholung des Arbeitsmarktes nach der Corona-Pandemie sei zwar erfreulich, doch bleibe die Herausforderung, wie der Arbeitsmarkt angesichts der demografischen Entwicklung und des Fachkräftebedarfs in Zukunft gestaltet werden kann.

Teilzeitarbeit auf Rekordniveau

Ein bemerkenswerter Aspekt der aktuellen Entwicklung ist der Rekordanteil der Teilzeitarbeit. Mittlerweile arbeiten fast 40 Prozent der Beschäftigten in Teilzeit.

Diese Entwicklung zeigt, dass flexible Arbeitsmodelle immer stärker nachgefragt werden. Dies kann jedoch auch Herausforderungen mit sich bringen, da Teilzeitbeschäftigte in der Regel weniger Stunden arbeiten und somit einen geringeren Beitrag zum gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumen leisten. Gleichzeitig ist die Zahl der Überstunden auf einen historischen Tiefstand gesunken, was auf eine zunehmende Entlastung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hindeutet.

Arbeitsmarkt im Wandel

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich das Arbeitsvolumen in Deutschland zwar auf einem historischen Höchststand befindet, dies aber mit veränderten Rahmenbedingungen einhergeht. Die Zunahme der Teilzeitbeschäftigung und der Rückgang der Überstunden sind Ausdruck eines Strukturwandels auf dem Arbeitsmarkt.

Für die Zukunft bleibt abzuwarten, wie sich diese Trends auf die Gesamtproduktivität und die Qualität der Arbeit auswirken werden.


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