Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen in Sachsen-Anhalt 2023
Gliederung
Ärztinnen/Ärzte und Pfleger*innen dominieren Anträge auf Berufsanerkennung in Sachsen-Anhalt
Im Jahr 2023 wurden in Sachsen-Anhalt 945 Anträge auf Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen gestellt, wie das Statistische Landesamt mitteilt. Das sind 18 Anträge oder 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Abschluss der Verfahren
Von den 945 eingereichten Anträgen wurden 909 Verfahren mit einem Bescheid abgeschlossen, was einem Anteil von 96,2 % entspricht. Dabei wurden 525 Berufsabschlüsse (57,8 %) als vollständig gleichwertig mit einer in Deutschland erworbenen Qualifikation anerkannt. In 312 Fällen (34,3 %) erfolgte die Anerkennung unter der Auflage einer Ausgleichsmaßnahme.
Weitere 51 Verfahren (5,6 %) endeten mit einer teilweisen Anerkennung der Berufsqualifikation, während 3 Verfahren mit einer teilweisen Berufszulassung abgeschlossen wurden.
Bei 21 Anträgen (2,3 %) wurde die Anerkennung abgelehnt. Neun Verfahren blieben ohne Entscheidung und 27 Anträge warteten zum Jahresende noch auf eine Entscheidung.
Anerkennungsverfahren für bestimmte Berufsgruppen
Besonders viele Anträge wurden im medizinischen Bereich gestellt. So wurden 321 Anträge für den Arztberuf im Rahmen der Approbation bearbeitet. Unter den Herkunftsländern der Antragsteller*innen waren Aserbaidschan (63 Anträge), die Russische Föderation (33 Anträge) und die Türkei (27 Anträge) am häufigsten vertreten.
Für den Beruf Gesundheits- und Krankenpflege gingen 225 Anträge ein, die meisten davon aus Tunesien (87), der Türkei (42) und Albanien (24). Im Bereich Elektronik wurden 126 Anträge auf Anerkennung gestellt, die meisten von Personen aus Bosnien und Herzegowina (60), Serbien (36) und Polen (9).
Darüber hinaus wurden 81 Anträge von Lehrerinnen und Lehrern gestellt, wobei die Türkei mit 15 Anträgen das am häufigsten vertretene Herkunftsland war.
Unterschiedliche rechtliche Grundlagen und Bearbeitungszeiten
Die Anerkennungsverfahren gliedern sich in 132 Verfahren, die nach Landesrecht entschieden wurden, und 813 Verfahren, die nach Bundesrecht entschieden wurden. Die Bearbeitungsdauer der im Jahr 2023 erstmals abgeschlossenen Verfahren betrug im Median 10 Tage und hat sich damit gegenüber dem Vorjahr (15 Tage) verbessert.
Anmerkung zur Methodik
Aus Gründen der statistischen Geheimhaltung wurden die absoluten Zahlen auf ein Vielfaches von drei gerundet, weshalb die Summe der Einzelwerte geringfügig von der Gesamtsumme abweichen kann.