Ausbildungsmarkt 2023 in Thüringen

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 Ausbildungsvertrag (Symbolbild)

Anstieg der Ausbildungszahlen in Thüringen im Jahr 2023

Im Jahr 2023 verzeichnete Thüringen einen leichten Anstieg der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge.

Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, begannen 10.242 Personen eine Ausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) bzw. der Handwerksordnung (HwO). Das sind 214 Personen bzw. 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt stieg die Zahl der Auszubildenden bis Ende 2023 auf 26.100 Personen, was einem Plus von 1,8 Prozent gegenüber den 25.646 Auszubildenden Ende 2022 entspricht.

Stärkster Zuwachs im Bereich Industrie und Handel

Vor allem der Bereich Industrie und Handel konnte deutlich zulegen. Hier wurden 6.254 neue Verträge abgeschlossen, was einem Plus von 2,7 Prozent gegenüber 2022 entspricht.

Auch im Handwerk stieg die Zahl der Neuabschlüsse, wenn auch moderater. Mit einem Plus von 51 Neuverträgen oder 1,9 Prozent wurden insgesamt 2.690 Verträge abgeschlossen.

Rückgänge in einzelnen Ausbildungsbereichen

Nicht alle Bereiche konnten Zuwächse verzeichnen. So verzeichnete der Öffentliche Dienst einen Rückgang der Vertragsabschlüsse. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 22 Verträge weniger abgeschlossen, was einem Rückgang von 6,8 Prozent entspricht. Insgesamt wurden in diesem Bereich 300 neue Verträge abgeschlossen.

Auch in den Freien Berufen und in der Hauswirtschaft ging die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zurück. Während in den Freien Berufen 466 Personen eine Ausbildung begannen (minus 3,9 Prozent), entschieden sich in der Hauswirtschaft nur noch 80 Personen für eine Ausbildung, ein Minus von 7 Prozent.

Starker Anstieg in der Landwirtschaft

Deutliche Zuwächse gab es dagegen im Ausbildungsbereich Landwirtschaft. Hier stieg die Zahl der Neuabschlüsse um 48 auf insgesamt 452, was einem Plus von 11,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die beliebtesten Ausbildungsberufe nach Geschlecht

Die beliebtesten Ausbildungsberufe bei den Männern waren Kraftfahrzeugmechatroniker (584 Neuabschlüsse), gefolgt von Elektroniker (247 Neuabschlüsse) und Mechatroniker (239 Neuabschlüsse).

Bei den Frauen standen die Verkäuferin (279 Neuabschlüsse), die Kauffrau im Einzelhandel (257 Neuabschlüsse) und die Kauffrau für Büromanagement (250 Neuabschlüsse) ganz oben auf der Liste der beliebtesten Ausbildungsberufe.

Zunahme der Auszubildenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit

Ein weiterer signifikanter Trend ist die Zunahme von Auszubildenden mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit. Im Jahr 2023 wurden mit dieser Gruppe 942 Neuverträge abgeschlossen, was einem Zuwachs von 11,7 Prozent entspricht.

Die größten Gruppen bildeten Auszubildende mit vietnamesischer (269 Verträge), marokkanischer (70 Verträge) und syrischer (64 Verträge) Staatsangehörigkeit.

Fazit

Der leichte Anstieg der Ausbildungsverträge in Thüringen zeigt eine positive Entwicklung insbesondere in den Bereichen Industrie, Handel und Landwirtschaft. Trotz Rückgängen in anderen Bereichen bleibt die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in den traditionellen Berufen stabil, wobei auch eine Zunahme von Auszubildenden ausländischer Herkunft zu verzeichnen ist.

Hinweis zu den verwendeten Daten
Nicht in dem Ranking der Berufe mit den meisten Ausbildungsverträgen erfasst sind unter anderem Berufsausbildungen an Berufsfachschulen bzw. höheren Berufsfachschulen, wie z. B. die Ausbildungen Altenpfleger*in, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*in, Gesundheits- und Krankenpfleger*in sowie die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann. Erfasst werden diese Ausbildungsberufe in der Statistik der berufsbildenden Schulen. Zu berücksichtigen sind hier die methodischen Unterschiede der Erhebungen, beispielweise des Stichtages und des Berichtskreises.
Der Stichtag der Statistik der berufsbildenden Schulen ist für das Schuljahr 2023/2024 der 08.11.2023 und variiert jährlich. Erhoben werden die Daten an den berufsbildenden Schulen in Thüringen.


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