Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen in Niedersachsen 2023
Zunahme der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in Niedersachsen
Im Jahr 2023 ist die Zahl der Anerkennungen ausländischer Berufsabschlüsse in Niedersachsen um 11,3 % gestiegen.
Nach Angaben des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) wurden insgesamt 3.232 Berufsabschlüsse von Personen anerkannt, die ihre Qualifikation im Ausland erworben haben. Dies entspricht einer deutlichen Steigerung gegenüber dem Vorjahr mit 2.904 Anerkennungen.
Herkunftsländer der Anträge
Die meisten Anerkennungen betrafen Personen aus Syrien (833), gefolgt von Rumänien (392) und Bosnien-Herzegowina (161). Weitere wichtige Herkunftsländer waren Polen, die Russische Föderation und die Philippinen.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass insbesondere Flüchtlinge und Migranten*innen aus Krisenregionen und osteuropäischen Ländern vom Anerkennungsverfahren profitieren.
Anerkennungen nach Berufsgruppen
Die meisten Anerkennungen gab es in den Gesundheits- und Pflegeberufen. Im Jahr 2023 wurden 1.655 Berufsabschlüsse in diesem Bereich anerkannt, das sind rund 51 Prozent aller Anerkennungen.
Insbesondere Pflegekräfte aus dem Ausland spielen im niedersächsischen Gesundheitswesen eine zunehmend wichtige Rolle. Auch im Bereich der technischen und handwerklichen Berufe gab es zahlreiche Anerkennungen, allerdings in deutlich geringerem Umfang.
Bedeutung für den Arbeitsmarkt
Die zunehmende Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse leistet einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Niedersachsen.
Insbesondere in Bereichen, die vom Fachkräftemangel betroffen sind, wie z.B. Gesundheit und Pflege, stellen diese Anerkennungen eine Entlastung dar. Die Möglichkeit zur beruflichen Anerkennung fördert zudem die Integration von Migrant*innen. in den Arbeitsmarkt und stärkt den Wirtschaftsstandort Niedersachsen.
Herausforderungen und Ausblick
Trotz der positiven Entwicklung bestehen weiterhin Herausforderungen im Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsabschlüsse. Dazu gehören lange Wartezeiten und bürokratische Hürden. Es wird erwartet, dass in den kommenden Jahren noch mehr Menschen diese Möglichkeit nutzen werden, um in Niedersachsen beruflich Fuß zu fassen.
Methodik
Das Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG) ist 2012 in Kraft getreten und regelt die Feststellung und Anerkennung von im Ausland erworbenen beruflichen Qualifikationen und Abschlüssen. Ziel ist es, die Sicherung des Fachkräftebedarfs in Deutschland und die gesellschaftliche, berufliche und arbeitsmarktorientierte Integration von Migrantinnen und Migranten zu fördern.
Zur Sicherstellung der Geheimhaltung wird bei dieser Statistik ein Rundungsverfahren angewendet. Dies kann dazu führen, dass bei Prozentangaben die Summe der Einzelwerte nicht immer genau 100 entspricht.