BVaDiG: Gleichstellung für Ungelernte durch berufliche Validierung?
Berufserfahrung zählt: Validierung informell erworbener Kompetenzen
Das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) hat sich in einem Artikel mit der Bedeutung des neuen Berufsbildungsvalidierungs- und Digitalisierungsgesetzes (BVaDiG) befasst, das ab 2025 die formale Anerkennung informell erworbener Kompetenzen ermöglicht.
Davon sollen insbesondere Personen ohne formalen Berufsabschluss wie Migrant*innen, Studienabbrecher*innen oder Menschen mit Behinderung profitieren.
Durch die Validierung ihrer praktischen Berufserfahrung können sie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessern. Unternehmen sollen unentdeckte Potenziale ihrer Mitarbeitenden besser nutzen und so dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
Chancen für Unternehmen und Beschäftigte
Das BVaDiG schafft insbesondere für benachteiligte Gruppen bessere Einstiegsmöglichkeiten in den Arbeitsmarkt. So können Menschen, die ihre beruflichen Kompetenzen außerhalb formaler Bildungswege erworben haben, diese offiziell anerkennen lassen. Dies soll nicht nur ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern, sondern auch zu ihrer sozialen Integration beitragen.
Für Unternehmen bedeutet dies eine wichtige Möglichkeit, die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter*innen besser zu nutzen und langfristig zu binden.
Herausforderungen für Betriebe
Neben den Vorteilen bringt die berufliche Validierung auch Herausforderungen mit sich. Unternehmen könnten mit steigenden Lohnforderungen konfrontiert werden, wenn Mitarbeiter*innen aufgrund ihrer anerkannten Qualifikationen höhere Löhne erwarten.
Außerdem könnten Konflikte innerhalb der Belegschaft entstehen, wenn es zu Unstimmigkeiten zwischen formell und informell Qualifizierten kommt. Es ist daher wichtig, dass diese Prozesse gut begleitet und moderiert werden, um mögliche Spannungen zu vermeiden.
Rolle des f-bb
Das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) spielt bei der Umsetzung dieser neuen Strukturen eine zentrale Rolle. Es unterstützt Unternehmen und Institutionen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Praxisempfehlungen, um die Validierungsprozesse reibungslos zu gestalten.
Ziel ist es, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sowohl Arbeitnehmer*innen als auch Arbeitgeber von der Anerkennung informeller Kompetenzen profitieren.
Zusammenfassung
Das BVaDiG ist eine wegweisende Reform, die informell erworbene Kompetenzen und Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt stärker anerkennt. Dies eröffnet vielen Menschen neue Karrierechancen und hilft gleichzeitig den Unternehmen, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Die praktische Umsetzung erfordert jedoch klare Begleitstrukturen und ein sensibles Management, um mögliche Konflikte zu vermeiden.
VERWEISE
- vgl.: »Berufserfahrung zählt: Gleichstellung für Ungelernte durch berufliche Validierung?« ...
- vgl.: »Servicestelle Validierung soll BVaDiG zum Durchbruch verhelfen« ...
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