Digitale Kompetenzen: Zwei Drittel der Österreicher*innen besitzen Grundkenntnisse
Österreich auf Platz 8: Digitale Grundkenntnisse über EU-Durchschnitt
Statistik Austria hat im Rahmen der »Digitalen Kompetenzoffensive für Österreich« des Bundeskanzleramtes veröffentlicht, dass 65 % der österreichischen Bevölkerung über digitale Grundkenntnisse verfügen.
Damit liegt Österreich über dem EU-Schnitt von 56 % und auf Platz 8 im EU-Ranking, während die Niederlande und Finnland mit 83 % bzw. 82 % die Liste anführen und das EU-Ziel von 80 % bis 2030 bereits erreicht haben.
EU-Ziel bleibt eine Herausforderung
Das EU-Ziel, dass 80 % der Bevölkerung bis 2030 zumindest über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen sollen, wird derzeit nur in wenigen Ländern erreicht. Österreich verzeichnet eine positive Entwicklung: Der Anteil der Bevölkerung mit digitalen Grundkenntnissen stieg von 63 % im Jahr 2021 auf 65 % im Jahr 2023.
Ähnliche Trends sind in anderen EU-Ländern zu beobachten, wo der Durchschnitt von 54 % auf 56 % anstieg. Bulgarien und Rumänien bleiben mit 36% bzw. 28% die Schlusslichter.
Starke und schwache Bereiche digitaler Kompetenz
Ein genauerer Blick auf die verschiedenen Bereiche digitaler Kompetenzen zeigt, dass die meisten Kenntnisse im Bereich »Kommunikation und Zusammenarbeit« vorhanden sind. Auch die Bereiche »Umgang mit Informationen und Daten« und »Problemlösung« sind relativ stark ausgeprägt.
Schwächen zeigen sich hingegen bei der »sicheren Nutzung des Internets« und der »Erstellung digitaler Inhalte«, sowohl in Österreich als auch EU-weit.
Hintergrund: Methodik der Erhebung, Definitionen
Der Digital Skills Indicator (DSI) wird alle zwei Jahre vom Statistischen Amt der EU (Eurostat) veröffentlicht. Die Daten geben Auskunft über die digitalen Kenntnisse der EU-Bürger*innen und wurden zuletzt 2023 erhoben. Insgesamt setzt sich der DSI aus 33 Internet- und Softwareaktivitäten (Einzelindikatoren) bzw. fünf Teilindikatoren zusammen, die den Bereichen des europäischen Referenzrahmens für digitale Kompetenzen der Bürger*innen (DigComp) zugeordnet werden. Hierbei handelt es sich um »Informationen und Daten«, »Kommunikation und Zusammenarbeit«, »Erstellen digitaler Inhalte«, »Sicherheit« und »Problemlösen«. Es wird angenommen, dass Personen, die angeben, spezifische digitale Aktivitäten ausgeführt zu haben, auch über die entsprechenden digitalen Fähigkeiten verfügen (Proxy-Konzept).
Die Datenbasis ergibt sich aus den Ergebnissen der europäischen Erhebung über den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Haushalten und bei Personen 2023. Die Erhebung basiert auf der Verordnung (EU) 2019/1700, die Österreich und alle anderen EU-Mitgliedstaaten zur Datenlieferung verpflichtet, sowie der Durchführungsverordnung (EU) 2022/1399 und der delegierten Verordnung (EU) 2022/2279. Statistik Austria führte die österreichische Erhebung mit einem europaweit einheitlichen Fragenprogramm, standardisierten Definitionen und einer einheitlichen Methodik als Stichprobenerhebung durch.
Der Analysebericht zum DSI wurde im Auftrag des Bundeskanzleramts von Statistik Austria erstellt. Statistik Austria ist die zentrale Stelle für amtliche Daten und Statistiken zu Gesellschaft, Wirtschaft, Staat
und Umwelt. Als nationales Statistikinstitut ist sie den gesetzlich verankerten Grundsätzen der Unabhängigkeit, der Unparteilichkeit und der Objektivität verpflichtet. Geleitet wird Statistik Austria vom fachstatistischen Generaldirektor Tobias Thomas und dem kaufmännischen Generaldirektor Franz Haslauer.