Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel

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Anerkennung in Deutschland 2

»Digitale Auskunft zur Berufsqualifikation« soll ausgeweitet werden

Die »Digitale Auskunft über Berufsqualifikationen« soll künftig auch ausländischen Arbeitnehmer*innen zur Verfügung stehen, die bereits in Deutschland leben.

Das haben die Arbeits- und Sozialministerinnen und -minister der Länder auf ihrer Jahreskonferenz am 4. Dezember 2024 in Hamburg beschlossen. Die Initiative geht auf einen gemeinsamen Vorschlag von Niedersachsen und Hamburg zurück und soll den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern.

Bewährtes Instrument für Fachkräfte aus dem Ausland

Ursprünglich wurde die »Digitale Auskunft zur Berufsqualifikation« im Rahmen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes eingeführt, um ausländische Berufsqualifikationen auf einfache Weise feststellen zu können. Das Instrument stellt eine niedrigschwellige Alternative zu den aufwändigeren, oft zeit- und kostenintensiven Anerkennungsverfahren dar.

Niedersachsens Arbeits- und Sozialminister Dr. Philippi betonte die Vorteile: »Dieses Instrument hat sich als unkomplizierte Alternative bewährt und soll nun auch Menschen mit ausländischen Abschlüssen helfen, die bereits hier leben und schnell eine Arbeit aufnehmen wollen«.

Dringender Handlungsbedarf durch Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel bedrohe zunehmend die Wirtschaft in Deutschland, so Philippi. Vor allem in den nicht reglementierten Berufen gebe es ein großes ungenutztes Potenzial, das aktiviert werden müsse. Ziel sei es, mit der erweiterten »Digitalen Auskunft« eine schnellere und passgenauere Stellenbesetzung zu ermöglichen. Unternehmen könnten so schneller auf qualifiziertes Personal zugreifen.

Anpassung des Verwaltungsabkommens als nächster Schritt

Um die Erweiterung der »Digitalen Auskunft zur Berufsqualifikation« umzusetzen, soll die bestehende Verwaltungsvereinbarung geöffnet und überarbeitet werden. Damit soll der Weg geebnet werden, das Verfahren auch für die neue Zielgruppe zugänglich zu machen und vorhandene Arbeitsmarktressourcen effektiver zu nutzen.


  VERWEISE  

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