Fachkräftemangel: Warum Betriebe das Ausland kaum nutzen

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Fachkräfteanwerbung im Ausland - Herausforderungen und Potenziale

Die Anwerbung ausländischer Fachkräfte gewinnt angesichts des Fachkräftemangels zunehmend an Bedeutung. Trotz gesetzlicher Erleichterungen wie dem beschleunigten Fachkräfteverfahren (§ 81a AufenthG) und der Neufassung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes 2023 nutzen derzeit nur 6 Prozent der Unternehmen dieses Instrument. Insbesondere größere Betriebe (mehr als 50 Beschäftigte) rekrutieren häufiger im Ausland (12 Prozent) als kleinere Betriebe (4 Prozent).

Herausforderungen und Gründe der Zurückhaltung

  • Kein Bedarf
    58 Prozent der Unternehmen rekrutieren nicht im Ausland, weil sie keinen Bedarf an Fachkräften haben.
  • Hindernisse trotz Bedarf
    36 Prozent der Betriebe mit Fachkräftebedarf verzichten auf die Rekrutierung im Ausland. Die häufigsten Gründe sind
    • Schwierige Einschätzung der Qualifikation (55 Prozent).
    • Bürokratische und rechtliche Hürden (52 Prozent).
    • Sprachbarrieren (46 Prozent).
    • Mangel an inländischen Fachkräften (29 Prozent).
    • Schlechte Erfahrungen (14 Prozent)

Nur 17 Prozent der Unternehmen kennen das beschleunigte Fachkräfteverfahren, wobei größere Unternehmen (31 Prozent) besser informiert sind als kleinere (14 Prozent). Dieses Verfahren verkürzt durch standardisierte Fristen und Verwaltungsschritte die Zeit bis zur Einstellung ausländischer Fachkräfte erheblich.

Potenziale der Gesetzesänderungen

  • Erleichterte Anerkennung
    Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz ermöglicht eine vereinfachte Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen. Mit einer Anerkennungspatenschaft können Fachkräfte ein Visum erhalten, um ihre Qualifikationen in Deutschland bewerten zu lassen. Auch der Zugang zu Qualifizierungsmaßnahmen wird erleichtert.
  • Beschleunigung
    Das beschleunigte Verfahren verkürzt die Zeit für die Visumserteilung und Qualifikationsanerkennung auf unter vier Monate.

Empfehlungen

Eine gezielte Informationskampagne könnte insbesondere kleinere Unternehmen motivieren, die Möglichkeiten zur Rekrutierung ausländischer Fachkräfte stärker zu nutzen. Die Vereinfachung der Verfahren und der Abbau bürokratischer Hürden sind entscheidend, um das Fachkräftepotenzial besser auszuschöpfen.


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