Stagnation auf dem Ausbildungsmarkt
Nachfrage nach dualer Berufsausbildung steigt – Zahl der Ausbildungsplatzangebote und neuen Verträge sinkt
Der Ausbildungsmarkt in Deutschland zeigt im Jahr 2024 eine Stagnation: Bundesweit wurden 486.700 neue duale Ausbildungsverträge abgeschlossen, was einem leichten Rückgang von 0,5 % (2.500 Verträge) gegenüber dem Vorjahr entspricht. In den Jahren zuvor waren noch moderate Zuwächse zu verzeichnen.
Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage
Die Nachfrage nach dualer Berufsausbildung stieg um 0,8 % auf 557.100, während das Angebot an Ausbildungsstellen um 1,2 % auf 556.100 zurückging. Damit überstieg die Nachfrage erstmals das Angebot, was auf ein Ungleichgewicht hindeutet.
Offene Stellen und unversorgte Bewerber/innen
Trotz der gestiegenen Nachfrage blieben 69.400 Ausbildungsstellen unbesetzt. Gleichzeitig hatten 70.400 Jugendliche bis zum 30. September noch keinen Ausbildungsplatz gefunden und hielten an ihrem Vermittlungswunsch fest. Damit stieg die Quote der unversorgten Bewerber und Bewerberinnen auf 12,6 %, die der unbesetzten Stellen auf 12,8 %.
Herausforderungen bei der Fachkräftesicherung
BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser äußerte sich besorgt über diese Entwicklung: Zwar sei der Anstieg der Nachfrage positiv, die konjunkturelle Schwäche verhindere jedoch einen Zuwachs bei den abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Damit würden wichtige Potenziale für die Fachkräftesicherung nicht ausgeschöpft.
Regionale und berufsfachliche Unterschiede
Sowohl bei der Besetzung von Ausbildungsstellen als auch bei der Versorgung der Jugendlichen gibt es erhebliche regionale und berufsspezifische Unterschiede. Diese Disparitäten erfordern gezielte Maßnahmen, um Angebot und Nachfrage besser aufeinander abzustimmen.