BA-X (12/2024): Kräftenachfrage stagniert zum Jahresende
BA-Stellenindex für Deutschland im Dezember 2024
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein saisonbereinigter Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, zeigt sich von November auf Dezember 2024 unverändert bei 106 Punkten.
Mit dieser Stagnation bleibt die Kräftenachfrage zum Jahresende weiter schwach. Im Vergleich zum Vorjahr hat der BA-X 9 Punkte verloren.
In allen Wirtschaftszweigen – bis auf Energie- und Wasserwirtschaft – ist die gemeldete Arbeitskräftenachfrage im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken und zwar zum Teil in zweistelliger prozentualer Höhe. Besonders stark fallen die prozentualen Rückgänge aus bei den Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen, bei Banken, Finanzen und Versicherungen sowie im Gastgewerbe, gefolgt von Information und Kommunikation und dem Verarbeitenden Gewerbe. Absolut betrachtet sind die größten Rückgänge bei den Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen und im Verarbeitenden Gewerbe zu verzeichnen.
Im Dezember 2024 sind insgesamt 13 Prozent des Bestands an gemeldeten Stellen den Qualifizierten Unternehmensdienstleistungen und 12 Prozent dem Handel zuzurechnen. Jeweils 11 Prozent kommen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen und dem Verarbeitenden Gewerbe. 7 Prozent sind der Baubranche zuzuordnen. 22 Prozent der gemeldeten Arbeitsstellen gehen auf Zeitarbeitsunternehmen zurück.
Das BA-X-Konzept
Der BA-X ist der monatlich für Bund und ausgewählte Länder veröffentlichte Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA). Er ist der aktuellste Stellenindex in Deutschland und beruht auf den bei der BA gemeldeten Stellenangeboten. Der saison- und kalenderbereinigte Indikator bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt unabhängig von jahreszeitlichen Einflüssen ab und spiegelt die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen wider.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen. Als Abbild der Arbeitskräftenachfrage fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Laufzeit der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen bildet der BA-X sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten ab.
Für die Berechnung des BA-X werden der Stellenbestand und der Stellenzugang zunächst saisonbereinigt bzw. saison- und kalenderbereinigt. Auf Basis dieser Daten wird der arithmetische Mittelwert berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2015), der auf 100 normiert wurde, ermittelt. Durch die Saison- bzw. Kalenderbereinigung kann es insbesondere am aktuellen Rand zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.
HINWEIS
Mit dem Berichtsmonat Januar 2020 wurde eine Revision des BA-X umgesetzt. Unter anderem wurde das Referenzjahr der Indizierung von 2004 auf 2015 aktualisiert und die Datengrundlage des BA-X an die Statistik der gemeldeten Stellen angepasst. Dadurch ergab sich eine Stauchung und eine Niveauabsenkung um rund 100 Punkte nach unten. Der typische Verlauf des BA-X (für Deutschland) ist jedoch weiterhin erkennbar. Bewertungen, die auf Basis des BA-X über die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage getroffen wurden, bleiben damit unverändert.
VERWEISE
- siehe auch: Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember 2024 ...