Herausforderungen und Chancen: KI-Kompetenzen als Schlüssel zur Zukunft
Großer Nachholbedarf bei der Stärkung von KI-Kompetenzen in deutschen Unternehmen
Viele Unternehmen erkennen das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI), doch oft bleibt dieses ungenutzt. Der Grund: Es mangelt den Mitarbeitenden an praktischen KI-Kompetenzen. Laut einer aktuellen Studie von Stifterverband und McKinsey könnte eine stärkere Kooperation zwischen Unternehmen und Hochschulen helfen, diese Lücke zu schließen. Hochschulen sollten deshalb KI-Kompetenzen gezielt in ihre Lehrpläne integrieren, um Absolventinnen und Absolventen besser auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten.
Die Studie untersucht den Stand und die Bedeutung von KI-Kompetenzen in deutschen Unternehmen. Sie beleuchtet, wie Unternehmen die Chancen der Künstlichen Intelligenz (KI) nutzen und welche Hürden sie dabei überwinden müssen. Sie betont, dass gezielte Investitionen in Aus- und Weiterbildung notwendig sind, um die Potenziale von KI auszuschöpfen.
Nutzen von KI für Unternehmen
Künstliche Intelligenz bietet deutschen Unternehmen enorme Chancen zur Produktivitätssteigerung, insbesondere durch Automatisierung und datenbasierte Innovationen. Allein die generative KI hat der Studie zufolge ein Wertschöpfungspotenzial von über 300 Milliarden Euro. Allerdings schöpfen 86 Prozent der befragten Unternehmen dieses Potenzial nur unzureichend aus.
Defizite bei KI-Kompetenzen
79 % der Führungskräfte geben an, dass ihren Mitarbeitenden grundlegende KI-Kompetenzen fehlen. Insbesondere praktische Fähigkeiten wie der Umgang mit generativer KI oder datengetriebenes Handeln sind stark ausbaufähig. Die kritische und ethische Bewertung von KI wird als weniger problematisch angesehen.
Herausforderungen für die Kompetenzentwicklung
Der Kompetenzaufbau wird durch folgende Hürden erschwert:
- Strategie: Nur ein Viertel der Unternehmen hat eine klare Strategie für den Aufbau von KI-Kompetenzen.
- Struktur: Es wird zu wenig in Weiterbildungsangebote investiert. Budgetengpässe und Datenschutzbedenken verstärken dieses Problem.
- Kultur: Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigen wenig Interesse am Erwerb von KI-Kompetenzen, oft aufgrund von Unsicherheit oder Angst vor Arbeitsplatzverlust.
Lösungsansätze
Die Studie identifiziert verschiedene Ansätze zur Förderung von KI-Kompetenzen:
- Führungskräfte als Vorbilder: Führungskräfte sollten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivieren und geeignete Lernumgebungen schaffen.
- Informelle und formelle Lernmöglichkeiten: Kombination von praxisnahen Methoden wie Job Shadowing und digitalen Formaten wie Learning Nuggets.
- Digitale Lernplattformen und KI-Playgrounds: Unternehmen sollten sichere Umgebungen schaffen, in denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter KI-Tools ausprobieren können.
- Kooperationen mit Hochschulen: Partnerschaften ermöglichen Wissenstransfer und gezielte Weiterbildungsprogramme.
Rolle der Hochschulen
Hochschulen spielen eine zentrale Rolle beim Aufbau von KI-Kompetenzen. Sie sollten KI systematisch in Lehre und Weiterbildung integrieren.
Derzeit bleiben sie laut Studie hinter den Erwartungen vieler Unternehmen zurück, was zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit der Wirtschaft führen könnte.
Ausblick
Deutschland muss massiv in den Aufbau von KI-Kompetenzen investieren, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Aufbau sollte strategisch und mit ausreichenden Ressourcen erfolgen. Regionale Innovationsökosysteme und der AI Act der EU können dabei unterstützend wirken. Entscheidend ist der Schulterschluss von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.