IAB-Arbeitsmarktbarometer 1/25: Talfahrt setzt sich fort
IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt mit dem fünften Rückgang in Folge auf das niedrigste Niveau außerhalb des Jahres 2020
Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) verliert im Januar 0,4 Punkte und steht damit bei 98,8 Punkten. Auch das European Labour Market Barometer sinkt und verzeichnet im Januar 99,2 Punkte.
Beide Komponenten des IAB-Arbeitsmarktbarometers fallen im Januar. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit in Deutschland sinkt im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Punkte und liegt damit im deutlich negativen Bereich bei 97,0 Punkten.
»Es sieht nicht gut aus am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit steigt im dritten Jahr hintereinander«, berichtet Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs »Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen« am IAB.
Auch die Beschäftigungskomponente fällt um 0,4 Punkte auf 100,5 Punkte und liegt somit nur noch leicht über der neutralen Marke von 100 Punkten. »Wir haben Rekordbeschäftigung, aber der Trend ist abgeknickt. Zurück in die Erfolgsspur kommt der Arbeitsmarkt nur mit positiven wirtschaftlichen Entwicklungsperspektiven in der Transformation«, erklärt Weber.
Das European Labour Market Barometer fällt im Januar im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 99,2 Punkte. Der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des IAB liegt damit seit nunmehr 1,5 Jahren unter der neutralen Marke von 100 Punkten. »Der trübe Ausblick hängt derzeit wie eine bleierne Wolke über den europäischen Arbeitsmärkten«, so Weber.
Hintergrund
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.
Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Tschechien und Zypern.
Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labor Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten »Arbeitslosigkeit« und »Beschäftigung« bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
Ähnliche Themen in dieser Kategorie
Rückgang des IAB-Arbeitsmarktbarometers im Dezember: Noch bleiben die Beschäftigungsaussichten stabil Das IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt im Vergleich zum Vormonat abermals um 0,3 Punkte und verzeichnet damit den vierten Rückgang in Folge …
Rückgang des IAB-Arbeitsmarktbarometers im November: Niedrigster Stand seit 2020 Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) fällt im November um 0,3 Punkte im Vergleich zum Vormonat und liegt somit bei 99, …
Rückgang des IAB-Arbeitsmarktbarometers im Oktober: Erste Abschwächung seit sechs Monaten Im Oktober verzeichnet das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erstmals nach sechs Monaten …
Leichter Rückgang des IAB-Arbeitsmarktbarometers im September Nach drei Anstiegen in Folge verzeichnet der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im September einen leichten Rückgang um 0,1 Punkte. Damit …