Arbeitsintensität - Ein steigendes Belastungspotenzial für Beschäftigte?

BAuA

Hohe Arbeitsintensität in Deutschland: Fakten und Folgen

Die Arbeitswelt in Deutschland ist durch eine hohe Arbeitsintensität gekennzeichnet, die sich in unterschiedlichen Ausprägungen zeigt. Dazu gehören unter anderem starker Termin- und Leistungsdruck, Multitasking, schnelles Arbeiten und häufige Störungen am Arbeitsplatz.

Die BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragungen zeigen, dass diese Belastungen weit verbreitet sind und erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten haben.

Verbreitung und Entwicklung der Arbeitsintensität

Im Jahr 2024 gaben mehr als 64 Prozent der Befragten an, häufig mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen zu müssen, während rund 43 Prozent unter starkem Termin- oder Leistungsdruck stehen und 31 Prozent häufig sehr schnell arbeiten müssen. Interessanterweise hat im Vergleich zu den Vorjahren der Druck durch schnelles Arbeiten abgenommen, während Multitasking leicht zugenommen hat.

Auswirkungen auf die Gesundheit

Hohe Arbeitsintensität kann zu emotionaler Erschöpfung, Depressionen und Angstzuständen führen. Darüber hinaus berichten Beschäftigte, die häufig Mehrfachbelastungen ausgesetzt sind, über eine erhöhte körperliche und emotionale Erschöpfung.

Die subjektive Belastung durch das gleichzeitige Erledigen verschiedener Aufgaben wird von etwa 32 Prozent der Befragten als belastend empfunden, bei Arbeit an der Leistungsgrenze sind es über 80 Prozent.

Strategien zur Verringerung der Arbeitsintensität

Um den negativen Auswirkungen einer hohen Arbeitsintensität entgegenzuwirken, ist es wichtig, dass Führungskräfte ihren Mitarbeitenden mehr Handlungsspielräume einräumen und ein unterstützendes Arbeitsumfeld schaffen. Dazu gehören ausreichende Ressourcen, regelmäßiges Feedback und soziale Unterstützung. Zudem sollten gesundheitsförderliche Pausen in den Arbeitsalltag integriert werden, um einen bewussten Ausgleich zu fördern.

Hintergrund
Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden arbeiten rund 750 Beschäftigte.


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