IAB-Stellenerhebung IV/2024: Zahl der offenen Stellen steigt saisonbedingt auf 1,4 Millionen

Ergebnisse der IAB-Stellenerhebung für das vierte Quartal 2024
Mehr offene Stellen im vierten Quartal 2024 – erste Erholung seit 2022
Die Zahl der offenen Stellen in Deutschland ist im vierten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal um 124.100 beziehungsweise rund zehn Prozent gestiegen. Dies markiert den ersten Anstieg seit dem vierten Quartal 2022. Im Vergleich zum vierten Quartal 2023 hingegen ist ein Rückgang um 321.300 Stellen oder rund 19 Prozent zu verzeichnen. Das geht aus der aktuellen IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßig durchgeführten Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Regionale Unterschiede bei offenen Stellen
In Westdeutschland gab es im vierten Quartal 2024 rund 1,14 Millionen offene Stellen, während in Ostdeutschland etwa 260.700 freie Arbeitsplätze verzeichnet wurden. Bundesweit waren rund 82 Prozent der Stellen sofort zu besetzen, also bereits unbesetzt. Der Anteil lag in Westdeutschland mit 82 Prozent geringfügig über dem ostdeutschen Anteil von 80 Prozent.
Stellenverteilung nach Betriebsgröße
Von den insgesamt 1,4 Millionen offenen Stellen im vierten Quartal 2024 entfielen:
- 263.600 auf Großbetriebe mit mindestens 250 Beschäftigten,
- 322.000 auf mittlere Betriebe mit 50 bis 249 Beschäftigten,
- 817.700 auf kleinere Betriebe mit weniger als 50 Beschäftigten.
Während kleinere Betriebe im Vergleich zum Vorquartal ein Plus von fast 18 Prozent bei offenen Stellen verzeichneten, sank die Zahl bei Großbetrieben um fünf Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Während die offenen Stellen bei kleinen und mittelgroßen Betrieben um mehr als 20 Prozent zurückgingen, fiel der Rückgang bei Großbetrieben mit minus drei Prozent deutlich geringer aus.
Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis betont, dass mehr als 80 Prozent der offenen Stellen sowohl im vierten Quartal 2024 als auch im Vorjahresquartal auf kleine und mittelgroße Unternehmen entfielen. Die Arbeitsnachfrage hänge stark von deren Personalbedarf ab, wobei die derzeitige Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt eine zentrale Rolle spiele.
Hintergrund
Das IAB untersucht mit seiner vierteljährlichen Stellenerhebung das gesamte Stellenangebot in Deutschland – einschließlich der Positionen, die nicht den Arbeitsagenturen gemeldet werden. Für die Erhebung im vierten Quartal 2024 wurden die Angaben von 15.905 Arbeitgebern aus allen Wirtschaftsbereichen ausgewertet..
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