Qualifizierte Zuwanderung gestalten: Austausch europäischer Arbeitsmarktpartner in Bonn

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Am 5. und 6. Oktober 2016 hatte die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit ihre europäischen Partner zu einem Arbeitsaustausch nach Bonn eingeladen. »In den vergangenen vier Jahren haben wir erfolgreich junge Europäer in die duale Ausbildung nach Deutschland vermittelt. Ein Erfolgsfaktor war der enge Austausch mit unseren Partnern aus dem EURES-Netzwerk. Darauf haben wir in den letzten zwei Tagen aufgebaut und neue, stärkende Impulse für die künftige Vermittlung von Fachkräften und Auszubildenden nach Deutschland auf den Weg gebracht«, bilanzierte Dr. Carsten Klein, Vorsitzender der Geschäftsführung der ZAV, das Treffen.

EURES ist das Netzwerk der europäischen Arbeitsmarktservices. An dem Austausch im Bonner Haus der Geschichte nahmen EURES-Vertreter aus Spanien, Italien, Kroatien, Bulgarien, Rumänien, Frankreich und Deutschland teil.

Erstmals kamen im Jahr 2013 junge Menschen aus Ländern der Europäischen Union nach Deutschland, um hier eine duale Ausbildung zu beginnen. »Die Vermittlung in Ausbildung war anfangs keine leichte Aufgabe. Alle betraten Neuland. Unsere Partner im Ausland, die Unternehmen in Deutschland und unsere Vermittler bewegten sich zum ersten Mal auf diesem Feld«, erinnert sich Klein. Um die Hindernisse auf dem Weg in die Ausbildung in einem anderen Land zu überwinden, hatte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit dem Sonderprogramm MobiPro-EU Fördermöglichkeiten für die Auszubildenden aus dem Ausland geschaffen.

Nach nunmehr vier Jahren zogen die Teilnehmer des Treffens eine positive Bilanz. »Die Ausbildungsvermittlung im Rahmen von MobiPro-EU hat zwischen Spanien und Deutschland dank sehr klarer Absprachen, klar definierter Arbeitsprozesse und dem großen Engagement auf allen Ebenen hervorragend geklappt«, sagte Maria Jose Arias Fernández, Koordinatorin von EURES Spanien. Carsten Klein führte aus: »Die ersten Absolventen starten jetzt als Fachkräfte in Deutschland ins Berufsleben. Andere haben in ihren Heimatländern wieder eine Beschäftigung gefunden«. Insgesamt profitierten mehr als 12.000 Bewerberinnen und Bewerber von der Förderung. Der letzte geförderte Jahrgang von Auszubildenden aus der Europäischen Union begann in diesem Jahr seine Ausbildung.

Am zweiten Tag des Austausches diskutierten die EURES-Vertreter darüber, wie sie zukünftig bei der Vermittlung von Fachkräften zusammenarbeiten können. Konkret legten die Partner fest, in welchen Ländern 2017 Rekrutierungsaktivitäten zu einzelnen Berufen stattfinden werden, um Fachkräfte für Deutschland zu gewinnen. »Wir sind daran interessiert, den Fachkräftebedarf in Deutschland genau zu kennen. Wenn wir wissen, in welchen Berufen und Regionen Arbeitgeber qualifiziertes Personal suchen, können wir passgenau Bewerber ansprechen und vorschlagen«, machte die spanische EURES-Koordinatorin deutlich. Außerdem ging es darum, welche Möglichkeiten bestehen, um durch Fördermittel auf der EU-Ebene die Vermittlung zu flankieren und zu stimulieren.

»Wir möchten mit unserer Arbeit einen Beitrag dazu leisten, die Jugendarbeitslosigkeit in Europa zu verringern, die Mobilität von Arbeitnehmern in der Europäischen Union unterstützen und damit auch die europäische Idee stärken«, erläuterte Marinella Colucci, Koordinatorin von EURES Italien. »Italien und Deutschland haben gerade eine vertiefende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Wir werden in den kommenden Monaten gemeinsam durch besondere Rekrutierungsevents junge Italienerinnen und Italiener für eine Tätigkeit in Deutschland gewinnen und umgekehrt«.

Hintergrund
Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in Deutschland wächst. Schon heute haben viele Arbeitgeber Schwierigkeiten, passende Bewerberinnen und Bewerber zu finden. Die Bundesagentur für Arbeit sieht in der qualifizierten Zuwanderung einen Baustein für die Fachkräftesicherung.

 

 

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