Professorinnen-Programm: Rheinland-Pfalz zieht Bilanz
Auf der gestrigen Sitzung des rheinland-pfälzischen Ministerrats konnte Landes-Wissenschaftsminister Konrad Wolf eine erfolgreiche Bilanz des Professorinnenprogramms in Rheinland-Pfalz ziehen. Das Professorinnenprogramm fördert die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen, steigert die Anzahl von Frauen bei Professuren und verbessert die Repräsentanz von Frauen auf allen Qualifikationsstufen im Wissenschaftssystem. In der jetzt angelaufenen dritten Programmphase 2018 bis 2022 hat das Wissenschaftsministerium für das Professorinnenprogramm insgesamt 5,7 Millionen Euro zusätzlich angemeldet.
Frauenministerin Anne Spiegel zeigt sich sehr erfreut darüber, dass das Professorinnenprogramm weitergeführt wird. »Ziel des Programms ist es die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen zu fördern, die Zahl von Frauen in Spitzenfunktionen in der Wissenschaft zu steigern und die Repräsentanz von Frauen auf allen Qualifikationsstufen zu verbessern«, betont Ministerin Spiegel. »Die teilnehmenden Hochschulen müssen mit ihrem Bewerbungsantrag ein Gleichstellungskonzept vorlegen und sich zu dessen Umsetzung verpflichten. Ich bin davon überzeugt, dass das Programm dazu beiträgt, den Frauenanteil von derzeit ca. 23 Prozent in der Professorenschaft in Deutschland und 21,4 Prozent in Rheinland-Pfalz (2016) langfristig weiter zu erhöhen«, so die Frauenministerin.
Mit Beginn des Programms 2007 stellte die Landesregierung 2,5 Millionen Euro für die erste Phase, in der sechs Gleichstellungskonzepte rheinland-pfälzischer Hochschulen positiv evaluiert wurden, zur Verfügung und förderte die zweite Phase des Professorinnenprogramms von 2013 - 2017 mit rund drei Millionen Euro. In dieser Programmphase wurden weitere acht Gleichstellungskonzepte positiv evaluiert. Im gesamten Zeitraum wurden 32 Berufungen von Frauen in Rheinland-Pfalz durch das Programm finanziell unterstützt. Die rheinland-pfälzischen Hochschulen konnten insgesamt 23 Regelprofessuren mit Frauen, dabei handelt es sich um regulär frei werdende Professuren, und neun »vorgezogene« Berufungen besetzen. Vorgriffsprofessuren sind Stellen, die im Vorgriff auf eine in Zukunft frei werdende oder noch zu schaffende Professur besetzt werden. Mit der Einrichtung von Vorgriffsprofessuren können Hochschulen ihren Frauenanteil an Professuren gezielt steigern und junge Frauen durch die Erhöhung der Anzahl von Professorinnen zur Aufnahme eines Studiums und Verfolgung einer Wissenschaftskarriere motivieren.
Von den 32 in der gesamten Programmphase des Professorinnenprogramms 2007 bis 2017 geförderten Professorinnen wurden 20 an Universitäten (Johannes Gutenberg-Universität Mainz: 4, Technische Universität Kaiserslautern: 5, Universität Trier: 6, Universität Koblenz-Landau 5) und 12 an Hochschulen (Hochschule Kaiserslautern: 2, Hochschule Mainz: 2, Hochschule Koblenz: 5, Hochschule Trier: 3) berufen.
Insgesamt hat sich in Rheinland-Pfalz der Anteil von Professorinnen seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Die Anzahl mit Frauen besetzter Professuren stieg von 10,5 Prozent auf 21,4 Prozent in 2016, konnte Wolf im Ministerrat berichten.
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