Gender Pay Gap in der Wissenschaft

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Gleiches Geld für gleiche Arbeit: So heißt’s im Volksmund und so steht es im Entgelt-Transparenzgesetz des Bundes. Doch wie in vielen Berufen und Branchen werden an den nordrhein-westfälischen Hochschulen Frauen und Männern unterschiedlich entlohnt. Das zeigt der aktuelle Gender-Report 2019 der Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW. Die an der Universität Duisburg-Essen (UDE) angesiedelte Einrichtung hat den 450 Seiten starken Bericht heute offiziell vorgestellt.

Der alle drei Jahre erscheinende und vom Wissenschaftsministerium NRW geförderte Gender-Report gibt Auskunft darüber, wie die Hochschulen des Landes ihrem Auftrag nachkommen, die Gleichberechtigung von Frauen und Männern zu fördern. Diesmal ging es um brisante Themen: sexualisierte Diskriminierung und ungleiche Bezahlung.

Verdienen Frauen weniger?

Zentrales Fazit des aktuellen Berichtes: Je höher die Gehaltsgruppe, desto weniger Frauen sind dort zu finden. Das gilt besonders für Professuren (unter 30 Prozent). Und: Die Stelleninhaberinnen stehen finanziell schlechter da: »Im Durchschnitt und über alle Besoldungsgruppen und Hochschularten hinweg haben verbeamtete Professorinnen jeden Monat 521 Euro weniger im Portemonnaie als ihre männlichen Kollegen«, sagt Dr. Beate Kortendiek, die Leiterin der Koordinations- und Forschungsstelle.

Dr. Lisa Mense ergänzt: »Das hängt vor allem mit der 2002 eingeführten W-Besoldung zusammen, bei der individuelle Leistungszulagen ausgehandelt werden können. Sie vergrößert die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. Der Gender Pay Gap hat auch in die Wissenschaft Einzug gehalten.«

Hohe Unterschiede in der Medizin und an den Unis

Besonders deutlich fallen die Gehaltsunterschiede in der Medizin und an den Universitäten aus: Hier verdienen Professorinnen sogar 994 bzw. 746 Euro weniger. An den Kunsthochschulen beträgt der Unterschied 222 Euro und an den Fachhochschulen 115 Euro. Bei der Analyse wurde das bereinigte monatliche Bruttogehalt zugrunde gelegt. Das heißt, Familienzuschläge und andere wissenschaftsfremde Zulagen wurden nicht berücksichtigt.

Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern lassen sich ebenfalls in Technik und Verwaltung sowie im wissenschaftlichen Mittelbau finden. Außerdem weichen Verdienstniveaus zwischen Berufsgruppen voneinander ab. So werden Tätigkeiten und Arbeit von Frauen und Männern ungleich bewertet. »Was in der Privatwirtschaft hinlänglich nachgewiesen ist, gilt leider auch für den Hochschulbetrieb«, so Kortendiek.

 

 

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