Nur jede dritte Führungskraft in der EU ist eine Frau
Anteil auf höherer Führungsebene sogar noch geringer
In der Europäischen Union der 27 Mitgliedstaaten (EU) gibt es über 6,7 Millionen Personen in Führungspositionen: 4,3 Millionen Männer (63% aller Führungskräfte) und 2,5 Millionen Frauen (37%). Darüber hinaus stellten Frauen im Jahr 2019 etwas mehr als ein Viertel (28%) der Aufsichtsratsmitglieder von in der EU börsennotierten Unternehmen und weniger als ein Fünftel (18%) der Geschäftsführenden. Mit anderen Worten: obwohl in der EU etwa die Hälfte aller Erwerbstätigen weiblich ist, sind Frauen in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert.
Diese Informationen werden von Eurostat anlässlich des Internationalen Frauentages 2020 veröffentlicht.
Nur in Lettland sind Führungskräfte überwiegend Frauen
Der größte Anteil von Frauen in Führungspositionen wird in Lettland verzeichnet, dem einzigen Mitgliedstaat, in dem mehrheitlich Frauen (53%) eine solche Position einnehmen. Darauf folgen Bulgarien (49%), Polen (48%), Estland (46%), Slowenien (44%), Litauen, Ungarn und Schweden (je 42%), Irland (41%) und Portugal (40%).
Am anderen Ende der Skala haben Frauen weniger als ein Drittel der Führungspositionen inne: in Zypern (19%), gefolgt von Luxemburg (23%), Dänemark (27%), Italien (28%), den Niederlanden (29%), Tschechien und Deutschland (je 31%) sowie Griechenland, Kroatien, Malta und Österreich (je 32%).
Auf EU-Ebene sind etwas mehr als ein Drittel (37%) der Führungskräfte Frauen. Dieser Anteil ist seit 2012 (36%) leicht gestiegen.
Höchster Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder in Frankreich
Der höchste Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder in den größten börsennotierten Unternehmen wird in Frankreich (45%) verzeichnet, gefolgt von Schweden (38%), Belgien, Deutschland und Italien (je 36%) sowie den Niederlanden und Finnland (je 34%). Am anderen Ende der Skala stellen Frauen weniger als ein Fünftel der Aufsichtsratsmitglieder in Estland und Zypern (je 9%), Griechenland und Malta (je 10%), Litauen (12%), Luxemburg, Ungarn und Rumänien (je 13%) sowie Tschechien (18%) und Bulgarien (19%).
Auf EU-Ebene sind knapp über ein Viertel (28%) der Aufsichtsratsmitglieder Frauen. Seit 2012 ist dieser Anteil von 15% um 13 Prozentpunkte gestiegen.
Höchster Anteil weiblicher höherer Führungskräfte in Rumänien
Betrachtet man die EU-Mitgliedstaaten, entfällt ungefähr ein Drittel der höheren Führungskräfte in den größten börsennotierten Unternehmen in Rumänien (34%) auf Frauen, gefolgt von Estland (33%), Litauen (je 30%) und Lettland (29%) und ungefähr ein Viertel auf höhere Führungskräfte in Bulgarien und Slowenien (je 27%) sowie Schweden (24%).
Am anderen Ende der Skala wird der geringste Anteil weiblicher höherer Führungskräfte in Luxemburg (6%) und Österreich (8%) registriert, gefolgt von Tschechien (11%), Kroatien und Italien (je 12%), Belgien und der Slowakei (je 13%), Deutschland und Polen (je 14%) sowie den Niederlanden und Portugal (je 15%). Auf EU-Ebene sind weniger als ein Fünftel (18%) der höheren Führungskräfte Frauen; ein Anstieg um 8 Prozentpunkte gegenüber 2012 (10%).
Hintergrund
Bei der Arbeitskräfteerhebung (AKE) handelt es sich um eine umfassende Haushaltsstichprobenerhebung. Die Daten der AKE beziehen sich auf die Wohnbevölkerung und somit auf die Ergebnisse des Wohnsitzlandes der Erwerbstätigen und nicht auf das Land, in dem diese Personen beschäftigt sind. Die sich dadurch ergebende Differenz kann in Ländern mit großen grenzüberschreitenden Pendlerströmen erheblich sein. Weitere Informationen sind der Eurostat-Veröffentlichung zur AKE in der EU zu entnehmen: https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/EU_labour_force_survey. Die in dieser Meldung vorgestellten jährlichen Ergebnisse beziehen sich auf Personen im Alter von 20 bis 64 Jahren und werden als Durchschnitt der vierteljährlichen Ergebnisse berechnet.
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