Frauen seltener in hochqualifizierten Jobs als Männer

(Geschätzte Lesezeit: 1 - 2 Minuten)
IAB5

Studie: Frauen sind in Helfer- und Anlerntätigkeiten sowie in Fachkrafttätigkeiten überrepräsentiert, Männer sind es in den komplexeren Spezialisten- und Expertentätigkeiten.

Frauen steigen beruflich nicht so oft auf wie Männer

Von allen formalen beruflichen Aufstiegen im Jahr 2019 entfielen 59 Prozent auf Männer und 41 Prozent auf Frauen. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Von allen sozialversicherungspflichtig beschäftigten Männern gelang damit 3,8 Prozent ein formaler Aufstieg, bei den Frauen waren es mit 3,1 Prozent erkennbar weniger.

Geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen auch beim Ausgangsniveau, von dem aus ein Aufstieg vollzogen wird: Für Frauen und Männer gilt gleichermaßen, dass mehr als die Hälfte aller formalen Aufstiege aus Helfer- und Anlerntätigkeiten erfolgen.

Allerdings wurden 41 Prozent der Aufstiege von Frauen in 2019 aus Fachkrafttätigkeiten vollzogen, während das bei 35 Prozent der Aufstiege von Männern der Fall war. In 13 Prozent der Aufstiege sind Männer aus Spezialisten- hin zu Expertentätigkeiten aufgestiegen, bei Frauen traf dies auf 8 Prozent zu.

Gerade Beschäftigen in Berufen mit einem hohen Frauenanteil gelingt mit 5 Prozent aller formalen Aufstiege der Aufstieg von einer Spezialisten- in eine Expertentätigkeit selten. Zum Vergleich: In Berufen mit einem hohen Männeranteil und in geschlechtergemischten Berufen, in denen der Frauenanteil zwischen 30 und 70 Prozent beträgt, ist das in 13 beziehungsweise 15 Prozent aller Aufstiege der Fall.

»Die geschlechtersegregierte Berufswahl spielt bei den Karrieremöglichkeiten eine wichtige Rolle, denn in frauendominierten Berufen gibt es weniger Stellen mit komplexeren Spezialisten- und Expertentätigkeiten«, erklärt IAB-Forscherin Basha Vicari. »Kampagnen wie der Girls‘ Day können helfen, Mädchen schon frühzeitig auf Berufe aufmerksam zu machen, in denen es bessere Aufstiegschancen gibt«, so Vicari weiter.

Hintergrund
Die Studie beruht auf den den Daten der Integrierten Erwerbsbiografien, die Informationen zu Erwerbsläufen ermöglichen.


  VERWEISE  


GEM-Report: Frauen gründen für eine bessere Zukunft
Frauen möchten mit ihren Unternehmen die Welt verändern Die aktuelle Analyse des Global Entrepreneurship Monitor (GEM) verdeutlicht, dass deutsche Gründerinnen zunehmend ein hohes Maß an gesellschaftlicher Verantwortung übernehmen. Rund 50...
Mehr als zwei Drittel der Lehrkräfte in NRW sind Frauen
Frauenanteil im Bildungssystem von NRW sinkt mit höherer Bildung Im Jahr 2022 waren in Nordrhein-Westfalen (NRW) rund 67,6 % der Lehrenden im Bildungswesen Frauen. Dieser hohe Anteil variiert jedoch stark zwischen den einzelnen Bildungsbereichen....
Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt
Die Bundesregierung hat den »Bericht über die für die Europäische Kommission zu erstellenden Berichte über die durch die Strukturfonds geleisteten Beiträge zur Verwirklichung der Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt« als...

 

 

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

  • GEM-Report: Frauen gründen für eine bessere Zukunft

    Frauen möchten mit ihren Unternehmen die Welt verändern Die aktuelle Analyse des Global Entrepreneurship Monitor (GEM) verdeutlicht, dass deutsche Gründerinnen zunehmend ein hohes Maß an gesellschaftlicher Verantwortung übernehmen. Rund 50 Prozent...

  • Gender Pay Gap in Deutschland: Aktuelle Zahlen und Entwicklungen

    Geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede in Deutschland Im Jahr 2023 verdienten sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigte Frauen in Deutschland im Median 3.564 Euro brutto im Monat, während ihre männlichen Kollegen auf 3.930 Euro...

.