Berufstätigkeit von Müttern wird gesellschaftlich zunehmend akzeptiert

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In Westdeutschland hat das Bild der sogenannten »Rabenmutter«, das berufstätige Frauen mit jungen Kindern lange Zeit negativ prägte, an Einfluss verloren.

Während im Jahr 2005 noch über 40 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 50 Jahren annahmen, dass ein Vorschulkind unter der Berufstätigkeit der Mutter leiden würde, ist dieser Anteil bis 2021 auf 23 Prozent gesunken.

Laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), welches sich auf Daten des Generation and Gender Survey (GGS) und des Familiendemografischen Panels FReDA stützt, verneinen nun 60 Prozent der Befragten einen negativen Einfluss der Müttererwerbstätigkeit auf die Kinder – ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu den Im Jahr 2005 lag dieser Anteil bei lediglich 42 Prozent.

Dr. Sabine Diabaté vom BiB betont, dass sich insbesondere in Westdeutschland ein deutlicher Meinungswandel vollzogen hat, während in Ostdeutschland die Erwerbstätigkeit von Müttern bereits seit längerem akzeptiert wird und durch ein breites Angebot öffentlich finanzierter Kindertagesbetreuung unterstützt wird.

Zustimmung zur Aussage „Ein Vorschulkind leidet, wenn seine Mutter arbeiten geht“

Anstieg der Müttererwerbstätigkeit

Derzeit sind 69 Prozent aller Mütter mit minderjährigen Kindern erwerbstätig. Dabei ist ein Anstieg der Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kleinkindern zu beobachten. Bei zwei Jahre alten Kindern sind 64 Prozent der Mütter und 92 Prozent der Väter berufstätig. Die Erwerbstätigkeit der Mütter steigt mit zunehmendem Alter des jüngsten Kindes deutlich an.

Die Einführung gesetzlicher Regelungen wie der Elterngeldreform von 2007 und der Ausbau der Kindertagesbetreuung haben dazu beigetragen, die Erwerbstätigkeit von Müttern zu fördern. Allerdings zeigt sich, dass die Mehrheit der Mütter weiterhin in Teilzeit arbeitet. Prof. C. Katharina Spieß vom BiB führt aus, dass mit dem Alter des Kindes die Akzeptanz einer Vollzeiterwerbstätigkeit in der Bevölkerung steigt.

Ungleichheiten bei häuslichen Aufgaben

Obwohl das Modell des »Eineinhalbverdieners« mit steigendem Anteil der Müttererwerbstätigkeit bei älteren Kindern zunehmend als neue Norm angesehen wird, tragen Mütter weiterhin die Hauptlast der Sorgearbeit.

Über 50 Prozent der Mütter berichten, dass sie häufiger Aufgaben wie Kochen, Putzen und Wäschewaschen übernehmen. Drei Viertel der Mütter sind zudem hauptsächlich für die Pflege erkrankter Kinder zuständig, während lediglich 21 Prozent der Eltern angeben, sich diese Aufgabe zu gleichen Teilen zu teilen. Im Bereich der Freizeitaktivitäten hingegen berichten 58 Prozent der Mütter, dass sich beide Elternteile gleichberechtigt einbringen.

Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass sich die Einstellung zur Müttererwerbstätigkeit in Deutschland deutlich verändert hat, jedoch bestehen weiterhin erhebliche Ungleichheiten bei der Verteilung der häuslichen Aufgaben.


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