Frauenanteil in Hochschulleitungen steigt
Die Frauenquote an staatlichen Hochschulen in Deutschland hat einen Wert von 32 Prozent erreicht.
Dies geht aus einer aktuellen Auswertung des CHE (Centrum für Hochschulentwicklung) hervor.
Im Dezember 2023 lag die Quote bei 32 Prozent. Die positive Entwicklung zeigt sich sowohl bei den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) als auch bei den Universitäten. An den HAWs beträgt der Anteil weiblicher Führungskräfte 25 Prozent, während er an den Universitäten sogar bei 42 Prozent liegt. Im Vergleich zur ersten Auswertung des CHE (Centrum für Hochschulentwicklung) im Jahr 2018 ist die Zahl der Universitätspräsidentinnen und -rektorinnen um 17 Prozentpunkte gestiegen.
Dennoch besteht weiterhin Potenzial für eine größere Diversität der Lebensläufe. Während das Bild der Studierenden zunehmend vielfältiger wird, ist bei den Leitungen noch keine ähnliche Angleichung zu beobachten.
Altersstruktur und Herkunft
Das Durchschnittsalter der deutschen Hochschulleitungen liegt aktuell bei 58,2 Jahren und ist damit fast genau ein Jahr höher als bei der letzten Erhebung im Dezember 2022. Nur 15 Führungskräfte sind jünger als 50 Jahre.
Hochschulleitungen mit ausländischer Herkunft sind in Deutschland weiterhin selten anzutreffen. Die aktuelle Auswertung des CHE ermittelte lediglich acht Personen mit einem Geburtsort außerhalb von Deutschland. Die meisten Rektorinnen oder Präsidentinnen wurden in Nordrhein-Westfalen (38 Personen) und Bayern (33 Personen) geboren. 16 staatliche Hochschulleitungen haben ostdeutsche Wurzeln, einschließlich Berlin.
Fachliche Hintergründe
Der dominierende fachliche Studienhintergrund bei den Hochschulleitungen ist durch die MINT-Fächer gekennzeichnet. Bei den Universitäten haben 44 Prozent der Leitungen einen MINT-Hintergrund, bei den HAWs sind es sogar 55 Prozent. Ebenso stark vertreten sind die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die jeweils rund ein Drittel der Hochschulleitungen ausmachen.
Die Amtsdauer und der Führungswechsel
Mehr als die Hälfte der aktuellen Rektorinnen und Präsidentinnen sind bereits seit fünf Jahren (seit 2019) oder länger im Amt. Im Jahr 2023 gab es an 26 staatlichen Hochschulen einen Führungswechsel an der Spitze. Drei Hochschulleitungen sind bereits seit über 20 Jahren, mindestens seit 2002, im Amt.
Die dargestellten Zahlen und Entwicklungen lassen den Schluss zu, dass sich die Hochschullandschaft in Deutschland in Bezug auf die Frauenquote und den fachlichen Hintergrund der Leitungen weiterentwickelt. Dennoch bestehen weiterhin Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Diversität der Lebensläufe und der Herkunft der Führungskräfte.
VERWEISE
- CHE: »HOCHSCHULLEITUNG IN DEUTSCHLAND - UPDATE 2024 UND ZEITVERGLEICH« ...
- vgl.: »Vier von zehn aller Vizeposten an staatlichen deutschen Hochschulen haben Frauen inne« ...