Gender Pay Gap in Deutschland: Aktuelle Zahlen und Entwicklungen

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 EQUAL PAY

Geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede in Deutschland

Im Jahr 2023 verdienten sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigte Frauen in Deutschland im Median 3.564 Euro brutto im Monat, während ihre männlichen Kollegen auf 3.930 Euro kamen.

Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Kleine Anfrage hervor.

Weitere Angaben im Detail:

1. Grundlegende Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen

  • Im Jahr 2022 betrug das Medianentgelt in Deutschland 3.646 Euro.
  • Frauen verdienten mit einem Medianentgelt von 3.413 Euro etwa 233 Euro weniger als Männer.
  • Besonders regionale Unterschiede zeigen sich: Frauen in Ostdeutschland verdienten mit einem Median von 3.216 Euro etwas mehr als Männer in Ostdeutschland (3.126 Euro). In Westdeutschland lag das Medianentgelt der Frauen jedoch niedriger als das der Männer.

2. Methodische Anmerkungen zur Datenauswertung

  • Die Antwort basiert auf den Entgeltdaten der Bundesagentur für Arbeit.
  • Bei der Interpretation der Entgeltunterschiede weist die Bundesregierung darauf hin, dass regionale Arbeitsmarktbedingungen, Sprachkenntnisse oder die Anerkennung ausländischer Abschlüsse relevante Einflussfaktoren sind.
  • Ein direkter Vergleich verschiedener Personengruppen sei durch unterschiedliche Charakteristika limitiert und daher weniger aussagekräftig.

3. Anteil der Frauen mit höheren Entgelten als Männer

  • Etwa 2,2 Millionen deutsche Frauen (36,5 %) erzielten ein höheres Bruttomonatsentgelt als der Medianwert der Männer im Jahr 2023.
  • Diese Vergleiche sind approximativ, da die verfügbaren Daten in 50-Euro-Klassen eingeteilt sind.

4. Median-Entgeltdifferenzen in Ost- und Westdeutschland

  • Die Entgelte variieren stark zwischen Ost- und Westdeutschland, sowohl bei Männern als auch bei Frauen.
  • In der Differenzierung nach Altersgruppen und Nationalität zeigt sich ebenfalls ein Unterschied, der bei Betrachtung der Medianwerte deutlich wird.

5. Entwicklungen in Beschäftigungsverhältnissen und Entgeltgruppen

  • Die Entwicklung des Medianentgelts wird in verschiedene Anforderungsniveaus (Helfer, Fachkraft, Spezialist, Experte) unterteilt, wobei Ost- und Westdeutschland unterschiedlich abschneiden.
  • Insgesamt sind über 15 % der sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten im Niedriglohnsektor beschäftigt, mit einem monatlichen Bruttolohn unterhalb von 2.530 Euro.

6. Maßnahmen zur Verringerung der Entgeltungleichheit

  • Die Bundesregierung nennt Maßnahmen zur Verringerung der Entgeltungleichheit, wie die Einführung des Mindestlohns und das Entgelttransparenzgesetz.
  • Weitere Schritte umfassen die Förderung der Gleichstellung in Führungspositionen und die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
  • Seit 2006 sei die unbereinigte Entgeltlücke von 23 % auf 18 % gesunken. Die bereinigte Lücke (d.h. bei vergleichbarer Tätigkeit und Qualifikation) liegt jedoch weiterhin bei 6 %.

7. Zukünftige gesetzliche Anpassungen

  • Die Bundesregierung plant, das Entgelttransparenzgesetz weiterzuentwickeln, um die Vorgaben der 2023 verabschiedeten Entgelttransparenz-Richtlinie der EU umzusetzen.

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