Frauenanteil in DAX-Vorständen erreicht Rekordhoch

DAX (Symbolbild)

Kürzere Amtszeiten: Frauen in DAX-Vorständen weiterhin benachteiligt

Der Frauenanteil in den Vorständen der 40 größten deutschen börsennotierten Unternehmen hat erstmals die Marke von 25 Prozent überschritten. Laut der Analyse einer Personalberatung stieg der Anteil im Jahr 2024 auf 25,4 Prozent. Seit 2020 ist die Quote um zwölf Prozentpunkte gestiegen - ein bedeutender Fortschritt für die deutsche Wirtschaft.

DAX verbessert sich im internationalen Vergleich

Durch den Anstieg verbessert sich der DAX im internationalen Vergleich der Aktienindizes und gehört nun zu den sechs führenden europäischen Indizes für Frauen im Top-Management. Nach wie vor führen Länder wie Großbritannien, Norwegen und Schweden die Rangliste an, aber Deutschland hat sich deutlich verbessert.

Drei Frauen an der DAX-Spitze

Erstmals stehen drei Frauen an der Spitze von DAX-Unternehmen. Neben Bélen Garijo (Merck) führen nun auch Bettina Orlopp (Commerzbank) und Karin Rådström (Daimler Trucks) ihre Unternehmen. Diese Entwicklung unterstreicht die gestiegene Bedeutung von Gender Diversity in den Führungsetagen.

Frauenanteil in Aufsichtsräten: Licht und Schatten

Zwei Unternehmen, die Commerzbank und Siemens Healthineers, haben einen Frauenanteil von 50 Prozent in ihren Vorständen. Zwölf weitere Unternehmen erreichen ein Drittel oder mehr weibliche Vorstandsmitglieder. Gleichzeitig bleibt die Porsche SE das einzige DAX-Unternehmen ohne Frau im Vorstand - eine seit Jahren unveränderte Position.

Kürzere Amtszeiten von Frauen als Herausforderung

Die Analyse zeigt, dass Frauen deutlich kürzere Amtszeiten haben als Männer. Zwei Drittel der Frauen, die 2024 aus dem Vorstand ausschieden, waren weniger als drei Jahre im Amt. Männer bleiben im Schnitt länger und sind bei ihrem Ausscheiden fünf Jahre älter als ihre Kolleginnen.

Branchen mit Vorreiterrolle

Die höchsten Frauenanteile finden sich in der Energiewirtschaft, der Konsumgüterindustrie sowie im Versicherungs- und Finanzsektor. Nach wie vor Schlusslicht ist die Automobilindustrie mit den niedrigsten Werten.

Stabilität trotz Krisen

Obwohl 2024 ein wirtschaftlich angespanntes Jahr war, gab es weniger Wechsel in den Vorstandsetagen als in den Vorjahren. Unternehmen setzen zunehmend auf Kontinuität statt auf schnelle Personalwechsel, wie Jens-Thomas Pietralla von Russell Reynolds Associates betont.

Ungleichgewicht zwischen Vorständen und Mitarbeitern

Die Analyse zeigt deutliche Unterschiede zwischen dem Frauenanteil in Vorständen und Belegschaften. Während Siemens Healthineers einen um 18 Prozentpunkte höheren Frauenanteil im Vorstand als in der Belegschaft aufweist, liegt dieser Wert bei Fresenius um 48 Prozentpunkte niedriger.


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