Gender Gap Arbeitsmarkt 2024 sinkt auf 37 Prozent

Rückgang der Verdienstungleichheit zwischen Frauen und Männern in Deutschland
Die Kluft zwischen den Geschlechtern auf dem deutschen Arbeitsmarkt verringert sich langsam, aber stetig. Der Gender Gap Arbeitsmarkt, ein umfassender Indikator für Verdienstungleichheit, ist im Jahr 2024 auf 37 Prozent gesunken, was einen Rückgang um 2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Hauptfaktoren der Verdienstungleichheit
Geringere Stundenverdienste
Der unbereinigte Gender Pay Gap, der die Differenz der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste zwischen Männern und Frauen misst, ist 2024 auf 16 Prozent gesunken. Dies ist vor allem auf einen stärkeren Anstieg der Bruttomonatsverdienste von Frauen zurückzuführen, die um etwa 8 Prozent zunahmen, während die der Männer nur um 5 Prozent stiegen.
Unterschiedliche Arbeitszeiten
Frauen arbeiteten 2024 durchschnittlich 122 bezahlte Stunden pro Monat, Männer hingegen 149 Stunden. Dies resultiert in einem Gender Hours Gap von 18 Prozent, der unverändert zum Vorjahr blieb.
Erwerbsbeteiligung
Der Gender Employment Gap lag 2023 bei 9 Prozent, wobei 73,6 Prozent der Frauen und 80,8 Prozent der Männer einer bezahlten Arbeit nachgingen.
Langfristige Entwicklung
Im Vergleich zu 2014 hat sich die Situation deutlich verbessert. Der Gender Gap Arbeitsmarkt ist in den letzten zehn Jahren um 8 Prozentpunkte von 45 Prozent auf 37 Prozent gesunken. Diese positive Entwicklung ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen:
- Der Gender Pay Gap verringerte sich um 6 Prozentpunkte von 22 Prozent auf 16 Prozent.
- Der Gender Hours Gap sank um 3 Prozentpunkte von 21 Prozent auf 18 Prozent.
- Die Erwerbsbeteiligung von Frauen stieg stärker als die der Männer, was zu einer Reduzierung des Gender Employment Gaps von 11 Prozent auf 9 Prozent führte.
Trotz dieser Fortschritte bleibt die Verdienstungleichheit zwischen den Geschlechtern eine Herausforderung für den deutschen Arbeitsmarkt. Die Daten zeigen jedoch, dass sich die Verdienst- und Beschäftigungssituationen von Frauen und Männern allmählich annähern.
Methodische Hinweise
Die Berechnungen von 2014 und 2018 zu den einzelnen Gender Gaps basieren auf der vierjährlichen Verdienststrukturerhebung (VSE), die letztmalig für das Berichtsjahr 2018 durchgeführt und anschließend fortgeschrieben wurde. Ab dem Berichtsjahr 2022 wurde die VSE durch die neue monatliche Verdiensterhebung abgelöst. Die Ergebnisse des Gender Pay Gap und des Gender Hours Gap basieren auf den Erhebungen eines repräsentativen Monats. Dabei handelt es sich um den April. Die zur Berechnung des Gender Employment Gap verwendeten Erwerbstätigenquoten stammen aus dem Mikrozensus. Die aktuellsten Zahlen basieren auf den Erstergebnissen von 2023.
VERWEISE
- Weiterführende Informationen ...
- siehe auch: »Gender Gap Arbeitsmarkt 2023 unverändert bei 39 Prozent« ...
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