Gleichstellung in der sozial-ökologischen Transformation

Gleichstellungsberichte der Bundesregierung

Vierter Gleichstellungsbericht der Bundesregierung vorgelegt

Am 3. März 2025 wurde der Vierte Gleichstellungsbericht der Bundesregierung veröffentlicht. Dieser trägt den Titel »Gleichstellung in der sozial-ökologischen Transformation« und befasst sich mit den geschlechterspezifischen Auswirkungen von Klimawandel und Klimapolitik.

Die unabhängige Sachverständigenkommission hat das Gutachten erstellt, das als Grundlage für die Stellungnahme der Bundesregierung dient.

Kernbotschaften des Berichts

Die Analyse zeigt, dass Frauen sowie weitere strukturell benachteiligte Gruppen – darunter einkommensschwache Menschen und Alleinerziehende – besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen seien.

Gleichzeitig werde Gleichstellung in vielen Transformationsstrategien nicht ausreichend berücksichtigt. Die Sachverständigenkommission warnt davor, dass technik- und industriezentrierte Ansätze bestehende Geschlechterungleichheiten verschärfen könnten.

Herausforderungen in der sozial-ökologischen Transformation

  • Verstärkung bestehender Ungleichheiten
    Maßnahmen, die sich primär auf technologischen Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum konzentrieren, könnten zu einer ungleichen Verteilung von Ressourcen und Chancen führen.
  • Geringe Repräsentation von Frauen in relevanten Berufsfeldern
    Frauen seien weiterhin unterrepräsentiert in technischen und klimarelevanten Berufen, wodurch sie seltener an Entscheidungsprozessen beteiligt seien.
  • Ungleiche Verteilung von Belastungen
    Haushalte mit niedrigem Einkommen – häufig von Frauen geführt – seien stärker von steigenden Energie- und Wohnkosten betroffen.

Empfehlungen der Sachverständigenkommission

Um eine geschlechtergerechte sozial-ökologische Transformation zu gewährleisten, sei es notwendig, Gleichstellung als Querschnittsaufgabe in allen politischen Maßnahmen zu verankern. Konkret schlagen die Expertinnen und Experten vor:

  • Gleichstellungsorientierte Klimapolitik
    Förderprogramme und Investitionen sollten gezielt auf Chancengleichheit ausgerichtet werden.
  • Bessere Zugänge zu klimarelevanten Berufen
    Bildungs- und Weiterbildungsangebote müssten so gestaltet werden, dass Frauen und benachteiligte Gruppen stärker von neuen Arbeitsmarktchancen profitieren können.
  • Geschlechtergerechte Sozial- und Umweltpolitik
    Politische Maßnahmen sollten soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit in Einklang bringen.

Fazit

Der Bericht unterstreicht, dass eine erfolgreiche sozial-ökologische Transformation nur möglich sei, wenn Geschlechtergerechtigkeit systematisch berücksichtigt werde. Die Bundesregierung müsse sicherstellen, dass Frauen gleichberechtigt von klimafreundlichen Innovationen und Förderprogrammen profitieren.


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