Von Beruf Führungskraft

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Hernstein

Welche Kompetenzen muss man als Führungskraft mitbringen und welche Faktoren haben die Führungskarriere am meisten gefördert? Empfehlen Führungskräfte ihren Beruf weiter und war eine Führungsrolle immer schon Berufswunsch? Der aktuelle Hernstein Management Report hat 1.500 Führungskräfte in Österreich und Deutschland zum Berufsbild Führungskraft befragt und hat auch Empfehlungen für angehende Chefs.

Eine Führungsposition ist mit einigen Herausforderungen verbunden. Neben dem hohen Arbeitspensum ist meist auch Ergebnisdruck Teil der Führungsverantwortung. Würde man Freunden zu diesem Job raten? Der überwiegende Teil der befragten Führungskräfte spricht eine Empfehlung aus: Rund 70 Prozent legen ihren Freunden eine Position mit Führungsverantwortung ans Herz. Interessanterweise ist die Empfehlungsrate in der oberen Managementebene ausgeprägter als in der unteren Ebene. 41 Prozent der oberen Führungskräfte empfehlen den Beruf Führungskraft voll und ganz, bei den Führungskräften des unteren Managements tun dies nur 19 Prozent. Unternehmensbranche und Betriebsgröße spielen dabei keine Rolle.

Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft als Erfolgsfaktoren

Engagement und Leistungsbereitschaft, harte Arbeit und Disziplin. Das sind die häufigsten Antworten auf die Frage, wie es die Befragten in ihren Chefsessel geschafft haben. Ein hohes Maß an Eigeninitiative und Proaktivität liegt mit insgesamt 40 Prozent an der Spitze. Knapp gefolgt auf Platz zwei mit 35 Prozent: überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft. Auffallend ist, dass 53 Prozent der oberen Führungskräfte Eigeninitiative als wichtigsten Punkt erachteten, Leistungsbereitschaft nur zu 36 Prozent. In der unteren Führungsebene ist es gerade umgekehrt: Leistung ist mit 35 Prozent die Nummer eins, Eigeninitiative wird zu 28 Prozent genannt.

Beruf Fuehrungskraft


Lernbereitschaft gefordert

»Einsatz und Leistungsbereitschaft bleiben auch weiterhin wichtig. Doch mit der immer schnelleren Veränderung, sei es sozial oder technologisch – Stichwort Digitalisierung –, gewinnt die Lernbereitschaft bei Führungskräften mehr an Bedeutung«, ist Eva-Maria Ayberk von Hernstein überzeugt. Diese wird mit 24 Prozent genannt, darunter fallen auch »Mut, Fehler zu machen. Denn: Leadership bedeutet, sich rasch an neue Verhältnisse anzupassen. Neue Ziele liegen nicht auf den alten Routen. Gesucht werden also Kapitäne, die Situationen jeweils neu einschätzen und abseits bekannter Routen manövrieren können«.

Konkrete Mentorinnen und Mentoren oder andere Fürsprechende im Unternehmen folgen mit 13 Prozent auf Platz drei. Als weniger relevant werden das »Prinzip Zufall« (7 Prozent) und private Kontakte (3 Prozent) genannt.

Berufswunsch Führungskraft

61 Prozent der befragten Führungskräfte hatten schon in den ersten Jahren ihrer Karriere die Absicht, Führungskraft zu werden. Hier zeigen sich klare Unterschiede zwischen den Geschlechtern und den verschiedenen Führungsebenen. Den Berufswunsch Führungskraft hatten 65 Prozent der männlichen Führungskräfte, bei den weiblichen Führungskräften waren es nur 53 Prozent. «Chefsein« war vor allem Führungskräften der oberen Ebene und Selbstständigen schon früh ein Anliegen. 43 Prozent der oberen Führungskräfte und 56 Prozent der Selbstständigen hatten schon in den ersten Jahren ihrer Berufslaufbahn Führungsambitionen. Bei den Führungskräften der unteren Ebene hatten dies hingegen nur 23 Prozent. 29 Prozent dieser Führungsebene hatten nie die Absicht, später eine Führungsfunktion zu übernehmen.

Tipps für angehende Chefs

48 Prozent der befragten Führungskräfte raten jungen Menschen, Engagement und Leistungsbereitschaft zu zeigen, wenn sie eine Führungsposition anstreben. Lernbereitschaft und Offenheit an den Tag zu legen, halten 24 Prozent der befragten Führungskräfte für unumgänglich. Integrität und Authentizität raten 19 Prozent den jungen Menschen für ihre Führungskarriere. »Die Führung der Zukunft steht unter einem neuen Paradigma: Verantwortung ist kein Einzelschicksal mehr, die neue Führung verteilt Verantwortung auf viele«, so Eva-Maria Ayberk. »Entscheidungen werden dort gefällt, wo Wissen ist. Lernbereitschaft bleibt ein wichtiger Erfolgsfaktor für Agilität: besonders von und mit anderen lernen und co-kreieren wie z.B. im Design Thinking Prozess«.

Hintergrund
Befragungszeitraum: Mai 2015
Befragte Personen: insgesamt 1.500 Führungskräfte und Unternehmenseigentümer und Unternehmenseigentümerinnen (Österreich: 750 befragte Personen, Deutschland: 750 befragte Personen)
Befragungsart: Online-Befragung

 

 

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