Führungskräftebefragung: Mehr Skepsis bei Digitalisierung

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Weitere Ergebnisse: Absage an selbstsüchtige Führung * Stabiles Wertegerüst im Management 

Fach- und Führungskräfte in Deutschland setzen in Fragen der wertebewussten Führung in Unternehmen auf Vertrauen, (Eigen)Verantwortung und Integrität. Eigennutz, unlauterem Verhalten und selbstsüchtiger Führung erteilen sie eine Absage, auch und gerade in Zeiten politischer Autokraten und effekthaschender »fake news«-Behauptungen. Um im digitalen Wandel erfolgreich zu sein, setzt die überwältigende Mehrheit auf universelle moralische Werte. Ein Fünftel der Befragten stellt in digitalen Fragen allerdings klar eigennützige Motive in den Vordergrund.

Das zeigt die diesjährige Führungskräftebefragung der Wertekommission - Initiative Werte Bewusste Führung e.V.. Deutschlands »Wertepuls« feiert damit Jubiläum: Zum zehnten Mal erfasst der ehrenamtliche Verein die Haltung von Führungskräften in Deutschland und fragt nach, an welchen Werten diese ihr Handeln ausrichten und welche Werte sie in Unternehmen einfordern.

Langfristtrends bleiben intakt: Vertrauen, Verantwortung, Integrität

Mit Blick auf die individuellen Kernwerte bleiben die Langfristtrends - trotz oder gerade wegen aller politischen und gesellschaftlichen Aufregung des vergangenen Jahres - intakt: Vertrauen und Verantwortung wurden erneut als die wichtigsten Werte eingeschätzt. Diese Werte stehen auch beim digitalen Wandel im Vordergrund. Hinsichtlich der präferierten Unternehmensziele bestätigt sich der Trend aus den letzten Jahren: Führungskräfte legen großen Wert auf Zusammenhalt und Teamwork gepaart mit dem Streben nach Kreativität und Innovation.

»Vertrauen und Verantwortung sind die zentralen Werte, die deutsche Führungskräfte gerade auch in Zeiten der Digitalisierung und den damit verbundenen disruptiven Veränderungen in ihren Unternehmen gelebt wissen wollen«, erklärt der Vorsitzende des Vorstands der Wertekommission, Sven H. Korndörffer.

Ein Schwerpunkt der diesjährigen Befragung waren die Herausforderungen der Digitalisierung. Hier trübt sich das Stimmungsbild der Führungskräfte, verglichen mit dem Vorjahr, ein: Die Befragten sehen zwar grundsätzlich im digitalen Wandel nach wie vor deutlich mehr Chancen als Risiken - vor allem, wenn es um den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Möglichkeiten für deutsche Unternehmen geht. Allerdings ist den Befragten sehr wohl klar, dass der digitale Wandel auch Unsicherheiten und offene Fragen mit sich bringt, gerade wenn es um die Arbeitswelt bzw. die Situation vieler Beschäftigten in Deutschland geht. Gerade diese Themen und das Tempo der digitalen Veränderung sorgen für Bedenken. Vor allem die Vorbereitung auf die digitale Arbeitswelt wird als kontinuierliche Herausforderung gesehen.

Während die Führungskräfte mit Blick auf sich selbst, den Wirtschaftsstandort sowie das eigene Unternehmen optimistisch in die Zukunft schauen, betonen sie zugleich die Notwendigkeit, dass die Gesellschaft als Ganzes sowie die Arbeitswelt noch besser auf diese Herausforderung vorbereitet werden müssen.

Neue Denkweisen für Führung im digitalen Zeitalter

Ein besonderes Augenmerk der diesjährigen Studie lag auf der Frage, welches Denken in Zeiten des digitalen Wandels gebraucht wird, und welche »Köpfe« es braucht, um erfolgreich zu führen. Durchweg bewerten die Führungskräfte in Deutschland die Veränderungsbereitschaft als bedeutsamste Eigenschaft, in knappem Abstand gefolgt von Offenheit und Authentizität - »auch wenn es angesichts sich verändernder Rahmenbedingungen attraktiv und mitunter auch sinnvoll erscheinen kann, auf altbewährte und etablierte Denkweisen und Strategien zurückzugreifen - zukunftsorientierte Führung und Führungserfolg werden von den Befragten in erster Linie mit Offenheit für Neues und einer ausgeprägten Veränderungsbereitschaft assoziiert«, sagt Vorstandsmitglied Prof. Dr. Ludger Heidbrink. »Neues anzunehmen, und dabei dennoch vor Augen zu haben, wofür man einsteht und welche Prinzipien keine Kompromisse erlauben, zeichnen sich als eine wichtige Qualität erfolgreicher und zukunftsorientierter Führung ab«.

Hintergrund
Die Studie wurde gemeinsam von der Wertekommission und der TUM School of Management der TU München durchgeführt. Teilgenommen haben 605 Führungskräfte aus Deutschland, davon über 80 Prozent aus dem mittleren und oberen Management. Neben den sechs individuellen Kernwerten (Verantwortung, Vertrauen, Integrität, Respekt, Nachhaltigkeit und Mut), welche die Wertekommission regelmäßig erhebt, wurden erneut persönliche Präferenzen in Bezug auf zentrale Unternehmenswerte erfasst. Ein weiterer Fokus in der diesjährigen Befragung lag auf den Herausforderungen des digitalen Wandels und der Frage, wie diese von Führungskräften der deutschen Wirtschaft wahrgenommen und eingeschätzt werden.

  VERWEISE  
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